Die Seele des André Garaine von Marietta Eidlitz.

Ein deutscher Jugendroman im Zeitalter der Psychoanalyse

Autor/innen

  • Murray G. Hall

Schlagworte:

Jugendroman, Psychoanalyse, Artur Wolf Verlag, NS-Verfolgung, Familiengeschichte, Mädchengymnasium, Prag, Pilsen

Abstract

Im Jahre 1930 veröffentlichte ein junges Mädchen namens Marietta Eidlitz, 1912 in Prag geboren und Schülerin des Deutschen Mädchen-Reform-Realgymnasiums in Pilsen in Westböhmen, einen Jugendroman in einem Wiener Verlag, den sie im Alter von bloß 16 Jahren geschrieben hatte. Die Seele des André Garaine erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der – ohne leibliche Eltern – alle Schwierigkeiten eines heranwachsenden Jugendlichen überwinden muss, bevor er zum erwachsenen jungen Mann wird. Als der Roman 1930 auf den Markt kam, wurde er von Kritikern kaum wahrgenommen. In der NS Zeit wurde das Buch von den Nazis auf die Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935) gesetzt, wohl weniger wegen der „Bekanntheit“ der Autorin und wohl mehr wegen der psychoanalytischen Thematik des Romans. Der folgende Beitrag zeichnet den Weg der Autorin und ihrer Familie, vom Leben in Pilsen und Prag, von der Flucht in die USA 1940 bis zu ihrem Tod im Jahr 2009.

Autor/innen-Biografie

Murray G. Hall

geb. 1947 in Winnipeg, Manitoba, Studium der Germanistik und Romanistik an der Queen’s University, Kingston, Ontario, Kanada (B.A. (Hons.), M.A.), Dr.phil. in Germanistik und Anglistik an der Universität Wien 1975, Habilitation ebendort 1987. Ernennung zum A.o. Univ.-Prof. 2002. Lehrtätigkeit an den Universitäten Wien, Salzburg, Klagenfurt und München. Mit-Begründer und Obmann der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich und Mit-Herausgeber der Reihe „Buchforschung. Beiträge zum Buchwesen in Österreich“. Arbeitsschwerpunkte: Nachlässe, Prager deutsche Literatur, österr. Verlagsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Bibliotheksgeschichte und Restitutionsfragen. Zahlreiche Aufsätze zur Buchhandelsgeschichte. Buchveröffentlichungen: Der Fall Bettauer (1978), österreichische Verlagsgeschichte 1918–1938 (2 Bände, 1985), Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren (gem. m. Gerhard Renner) (1992, 2. Aufl. 1995), Der Paul Zsolnay Verlag. Von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil (1994), „… allerlei für die Nationalbibliothek zu ergattern …“. Eine österreichische Institution in der NS-Zeit. Böhlau: Wien–Köln–Weimar 2006 (gem. mit Christina Köstner). Arbeitet derzeit an einer Geschichte des deutschen Verlagsbuchhandels im Protektorat Böhmen und Mähren 1939–1945.

Zusätzliche Dateien

Veröffentlicht

2020-05-13