Die Seele des André Garaine von Marietta Eidlitz.
Ein deutscher Jugendroman im Zeitalter der Psychoanalyse
Schlagworte:
Jugendroman, Psychoanalyse, Artur Wolf Verlag, NS-Verfolgung, Familiengeschichte, Mädchengymnasium, Prag, PilsenAbstract
Im Jahre 1930 veröffentlichte ein junges Mädchen namens Marietta Eidlitz, 1912 in Prag geboren und Schülerin des Deutschen Mädchen-Reform-Realgymnasiums in Pilsen in Westböhmen, einen Jugendroman in einem Wiener Verlag, den sie im Alter von bloß 16 Jahren geschrieben hatte. Die Seele des André Garaine erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der – ohne leibliche Eltern – alle Schwierigkeiten eines heranwachsenden Jugendlichen überwinden muss, bevor er zum erwachsenen jungen Mann wird. Als der Roman 1930 auf den Markt kam, wurde er von Kritikern kaum wahrgenommen. In der NS Zeit wurde das Buch von den Nazis auf die Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums (1935) gesetzt, wohl weniger wegen der „Bekanntheit“ der Autorin und wohl mehr wegen der psychoanalytischen Thematik des Romans. Der folgende Beitrag zeichnet den Weg der Autorin und ihrer Familie, vom Leben in Pilsen und Prag, von der Flucht in die USA 1940 bis zu ihrem Tod im Jahr 2009.