Metafiktion und Gattungshybridität in Naoki Urasawas The Nameless Monster von Emil Sebe
DOI:
https://doi.org/10.25365/lili-2022-58-2Schlagworte:
Metafiktion, Gattungshybridität, Monster, Manga, Bilderbücher, Naoki Urasawa, japanische KinderliteraturAbstract
The Nameless Monster (2008) ist ein fiktionales Bilderbuch, geschrieben von Naoki Urasawa, aber mit einer doppelten Autorenangabe (zusätzlich Emil Sebe). Erschienen ist es in der populären ja-panischen Mangareihe Monster (1994-2001) von Naoki Urasawa. Das Bilderbuch ist sehr speziell, da es sich um eine Zusammenstellung von Kurzgeschichten und Dokumenten handelt, die die Dunkelheit und Abgründe der menschlichen Natur in den Vordergrund rücken, in Kombination mit Identitätsdiebstahl, monströser Zerstörung und Annihilierung des Lebens – unter der nur vordergründigen Optik von Kinderbuch-Ästhetik. Der vorliegende Artikel unternimmt den Versuch, den*die implizite*n Leser*in zu definieren und auf die Grenze von Metafiktion und Hybridität zu fokussieren, wobei mittels close reading die Materialität des Buches (der Beschreibstoff, der Text-träger etc.), das Marketing, der Paratext des Verlagshauses und die Intertextualität in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Es kann geschlussfolgert werden, dass der*die implizite Leser*in des Bilderbuches ein*e erfahrene*r Erwachsene*r ist, der*die mit dem Monster-Universum in hohem Maße vertraut ist und überdies imstande, die metafiktiven und hybriden Codes im Text zu entschlüsseln: Es handelt sich somit um ein Buch für Erwachsene im „Mäntelchen“ eines Kinderbuchs, das den Rezipient*innen seine Botschaft über die Verfassung des Kindes vermittelt.
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- 2022-10-31 (2)
- 2022-07-04 (1)