Die Darstellung von Klassismus in der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur
DOI:
https://doi.org/10.25365/lili-2023-59-5Schlagworte:
Armut, Kinder- und Jugendliteratur, KlassismusAbstract
Jedes vierte Kind wächst in der BRD in Armut auf. Während jedoch gender, race und disability den öffentlichen Diskurs prägen, bleibt die Differenzkategorie Klassismus, wie soziologische Studien hervorheben, unterrepräsentiert. Armut in den unterschiedlichen Facetten – von der materiellen bis hin zur Bildungsarmut – führt zur Diskriminierung; die Kinder erleben teilweise Scham, verschleiern ihre Lebensverhältnisse oder sind von der kulturellen Teilhabe ausgeschlossen. Welche Rolle spielt Kinder- und Jugendliteratur in diesem Diskurs? Schaut man sich die aktuelle Kinder- und Jugendliteratur an, so findet man nur wenige Texte, die Armut nicht nur abbilden, sondern auch die Auswirkungen auf die Entwicklungen der literarischen Figuren zeigen und damit von Armut nicht nur als Ungleichheitskategorie erzählen, sondern bewusst auch Diskriminierung mit den unterschiedlichen Facetten schildern. Der Beitrag möchte sich der Differenzkategorie Klassismus nähern, anhand unterschiedlicher Textbeispiele die Entwicklung in der Kinder- und Jugendliteratur nachzeichnen und so auf ein weitestgehend vernachlässigtes Feld der Kinder- und Jugendliteraturforschung innerhalb der Debatten um die Konzepte der Diversität und Intersektionalität aufmerksam machen.