medien & zeit. Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart https://journals.univie.ac.at/index.php/mz <p><em>medien &amp; zeit</em> ist ein interdisziplinäres, peer-reviewed, open-access Fachjournal mit Sitz in Wien und personeller wie institutioneller Anbindung an das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien. Seit 1986 widmet es sich Theorien, Methoden und Themen der Kommunikationsforschung in all ihrer Verschiedenheit und betrachtet diese integrativ in einer historischen Perspektive. Das Journal fördert damit die Bandbreite der Traditionen im Feld der Kommunikationsgeschichte sowie den Dialog zwischen diesen und mit der gegenwartsbezogenen Kommunikationsforschung.</p> Arbeitskreis für historische Kommunikationsforschung (AHK) de-DE medien & zeit. Kommunikation in Vergangenheit und Gegenwart 0259-7446 <p>Der Zugang zu den Artikeln in der Zeitschrift <em>medien &amp; zeit</em> ist öffentlich und kostenlos, ohne Kosten für die AutorInnen und steht allen Leser*innen unter der <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/">Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 4.0 Lizenz</a> zur Verfügung. Die Rechte für die Beiträge liegen bei den jeweiligen Autor*innen (no apc) .</p> A „Critical Juncture“? https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8542 <p>Die historische Kommunikationsforschung kann von der Integration des Theoriestrangs der kritischen politischen Ökonomie der Medien und Kommunikation profitieren. Um diesen Punkt zu unterstreichen, bietet dieser Artikel zunächst einen Exkurs in die kritische politische Ökonomie als theoretische Schablone historischer kommunikationswissenschaftlicher Forschung. Danach beleuchtet er geschichtstheoretische Fragen, die auch in der historischen Kommunikationsforschung prominent sind, etwa: Wer darf Geschichte schreiben, aus welchen Gründen und mit welchen Grundannahmen? Diese Fragen sind auch für die kritische politische Ökonomie zentral. In beiden Fachbereichen geht es um die Interpretation dessen, wer wir sind und warum wir sind, wo wir sind. Das verdient eine Reflexion. Es folgt ein Überblick über Fragestellungen und Methoden, die in der historischen Kommunikationsforschung Anwendung finden, die aber durch die Theorie der kritischen politischen Ökonomie an Schärfe gewinnen können. Anhand dreier Leitlinien, untermauert durch konkrete Beispiele, bietet dieser Artikel ein erstes intellektuelles Instrumentarium für die Anwendung der kritischen politischen Ökonomie in der historischen Kommunikationsforschung.</p> Mandy Tröger Copyright (c) 2024 Mandy Tröger https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 86 98 Nationalisierung der Kindheit durch Kindermedien im Deutschen Kaiserreich https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8543 <p>Dieser Beitrag untersucht, wie die deutsche Kaiserreich-Kindheit durch Kindermedien nationalisiert wurde. Hierzu wurden vier Objekte aus der Sammlung „Kindermedienwelten“ des Instituts für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) analysiert. Die Einbettung in einen nationalismus-, kindheits- und kulturgeschichtlichen Rahmen erlaubt eine detaillierte Analyse der Objekte, sowohl für sich stehend, als auch im Kontext ihrer Entstehungs- und Rezeptionszeit. Sie übernahmen zwei Funktionen: Als Medien trugen sie (nationalistische) Inhalte weiter, stellten ferner jedoch selbst manifestierten Inhalt dar. Die sich letztlich zu Massenmedien entwickelnden Objekte wurden einer breiteren Bevölkerungsschicht zugänglich und wirkten so an einer „vorgestellten Gemeinschaft“ (Anderson) mit. All die intendierten oder unbewusst transportierten Inhalte sowie die durch die Medialität der Gegenstände transportierte visuelle „Gemeinschaft“ wurde durch die kindliche Nutzung und Interpretation im Alltäglichen nochmals häufig zu einer Mischung aus großer Staats- und kleiner Alltagsgeschichte umgedeutet, vermischt mit individuellen Vorlieben.</p> Sophia Merkel Copyright (c) 2024 Sophia Merkel https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 99 113 Eisenmänner https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8544 <p>Als vermeintlich unpolitische Subkultur wurde Heavy Metal in der DDR bisher kaum beachtet. Auf Basis von Archivquellen, Szenepublikationen und Interviews kann aber gezeigt werden, dass diese popmusikalisch motivierte Szene – angetrieben von der Entwicklung der westlichen und globalen Medienlandschaft – in den späten 1980er zu einer beträchtlichen Größe heranwuchs, über 100 Bands hervorbrachte und sogar den Staatsfunk für sich vereinnahmen konnte. Die Abweichung von der marxistisch-leninistischen Staatsideologie und dem damit verbunden emotionalen Regime erfolgte dabei gerade nicht auf explizit politischer, sondern auf alltäglicher-ästhetisch und körperlicher Ebene, was sich insbesondere auf den vielen Konzerten zeigte. Der Blick auf die Heavy-Metal-Fans weist somit nicht nur auf die Ansprüche, die die Herrschaftspartei auch kurz vor ihrem Untergang noch über die Körper der DDR-Jugend erhob, sondern auch die fehlende Kraft zur Durchsetzung ihrer Ansprüche.</p> Nikolai Okunew Copyright (c) 2024 Nikolai Okunew https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 114 124 Editorial https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8536 Christina Krakovsky Diotima Bertel Julia Himmelsbach Erik Koenen Mike Meißner Hendrik Michael Anna Wagner Copyright (c) 2024 Christina Krakovsky, Diotima Bertel, Julia Himmelsbach, Erik Koenen, Mike Meißner, Hendrik Michael, Anna Wagner https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 2 7 Rezension: Schmidt, Arno & Mahler, Nicolas (2021). Schwarze Spiegel. Berlin: Suhrkamp Verlag https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8547 <p>Schmidt, Arno &amp; Mahler, Nicolas (2021). Schwarze Spiegel. (=Bibliothek Suhrkamp 1528). Berlin: Suhrkamp Verlag, 192 Seiten</p> Thomas Ballhausen Copyright (c) 2023 Thomas Ballhausen https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 125 127 Rezension: Luke Munn (2023). Red Pilled – The Allure of Digital Hate. Bielefeld: transcript Verlag. https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8548 <p>Luke Munn (2023). Red Pilled – The Allure of Digital Hate. Bielefeld: transcript Verlag. 204 Seiten.</p> Bianca Burger Copyright (c) 2024 Bianca Burger https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 Die Darstellung der alleinerziehenden Frau im DEFA-Film der achtziger Jahre https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8541 <p>Der vorliegende Beitrag thematisiert aus filmwissenschaftlicher und kommunikationswissenschaftlicher Sicht die Darstellung der Frau im DEFA-Film der achtziger Jahre. Die Analyse von zwei ausgewählten Filmen zeigt, dass die Protagonistinnen stark nach einem weiblichen Selbstbild und nach einer Identifikation des eigenen Lebens jenseits gesellschaftlicher Zuschreibungen suchten. Beiden Filmen gelingt es, trotz der strengen Kultur- und Bildungspolitik Kritik an der Situation der Frauen im bestehenden System zu üben. Sie nutzen die weiblichen Filmheldinnen, um auf allgemeine soziale Ungerechtigkeiten und Lücken im politischen System der DDR hinzuweisen. Die staatlich geforderte und geförderte Gleichberechtigung, die vor allem zur Vollbeschäftigung der weiblichen Bevölkerung der DDR führte, kann als asymmetrisch bezeichnet werden. Es fand keine durchdringende gesellschaftliche Veränderung statt und die Gleichberechtigung wurde vor allem in Bezug auf Lohngleichheit und Besetzung der Führungspositionen nicht vollständig vollzogen. Vor dem Hintergrund von ausgewählten Theorien der feministischen Filmwissenschaft werden zwei Filme analysiert.</p> Lea Lünenborg Copyright (c) 2024 Lea Lünenborg https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 73 85 A historic perspective on gendered role expectations and processes of exclusion in communication studies and how female scholars cope with them https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8537 <p>Die Forschung zur Kommunikationswissenschaft legt nahe, dass es Ungleichbehandlungen von Frauen im Fach gibt, die das Ergebnis von geschlechtsspezifischen, generationsüberdauernden Rollenerwartungen sind. Ihre Langlebigkeit impliziert, dass sie im disziplinären Habitus reproduziert werden, der einen Mainstream vorgibt und zugleich bestimmte Inhalte und Akteure davon ausschließt (Bourdieu, 1984). Ziel dieses Beitrags ist es, generationsüberdauernde Formen der Ungleichbehandlungen, die mit geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen und dem Ausschluss vom disziplinären Mainstream zusammenhängen, zu untersuchen sowie Bewältigungsstrategien von Wissenschaftlerinnen im Umgang mit diesen zu identifizieren. Empirische Grundlage der Arbeit sind qualitative Interviews mit Kommunikationswissenschaftler*innen. Es zeigt sich, dass geschlechtsspezifische Rollenerwartungen im Bereich der Lehre, dem Netzwerken, bei informellen Treffen und der Wahl von Forschungsthemen besonders präsent sind, während Formen der Ausgrenzung im Zusammenhang mit dem Verfassen von Publikationen und dem Übergehen und Ignorieren von Frauen in persönlichen Gesprächen zu finden waren. Es zeigte sich zudem, dass sich die Bewältigungsstrategien und somit auch der Feldhabitus über Generationen hinweg verändern und das Bewusstsein für Probleme zunimmt.</p> Franziska Thiele Copyright (c) 2024 Franziska Thiele https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 8 24 Wer spielt, wer forscht, wer spricht? https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8538 <p>Computerspiele werden als männlich codiertes Medium verstanden, was auch auf die Game Studies übertragen wird. Allerdings verschleiert eine solche Perspektive die Bedeutung von Frauen in den Game Studies, in der sie mehrfach die Rolle von Pionierinnen übernahmen. Dieser Teil der Fachgeschichte wird aber immer wieder ignoriert, weil die Gründungsmythen der Game Studies, ihre Ausrufung im Jahr 2001 und die anschließende Ludologen-versus-Narratologinnen-Debatte die Anfänge des Feldes für sich beanspruchen. Diese Debatte kann vor allem als wissenschaftspolitische Absetzungsbewegung gegenüber etablierten Disziplinen verstanden werden. Dabei richteten sich aber die Diskussion und die damit einhergehenden Angriffe vor allem gegen Wissenschaftlerinnen. Dies prägte das Forschungsfeld nachhaltig. Einen weiteren Einschnitt stellte die Hasskampagne innerhalb der Computerspielkultur unter dem Hashtag GamerGate 2014 dar. Diese führte aber eher zu einer Selbstreflexion und Gegenreaktion in der Wissenschaft. Der Beitrag versucht diese drei Phasen der Game Studies neu zu beleuchten.</p> Tobias Unterhuber Copyright (c) 2024 Tobias Unterhuber https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 25 36 (Un)Sichtbarkeit von Frauen in Lehr- und Einführungswerken der Ur- und Frühgeschichtlichen Archäologie https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8539 <p>In der Studieneingangsphase werden den Studierenden und damit künftigen Archäolog*innen Vorbilder und Rollenmodelle angeboten. Zugleich werden zu Beginn des Studiums bereits existierende Vorstellungen und Vorannahmen über die Fachgeschichte und Entwicklung der Archäologie als Wissenschaft teils verfestigt, teils korrigiert. Einführungsliteratur und Lehrbücher spielen hierfür eine entscheidende Rolle. Doch wird Geschlecht in der Darstellung der Fachgeschichte thematisiert? Wie werden dort archäologisch arbeitende Frauen dargestellt? Kommen sie überhaupt vor? Für diesen Beitrag analysieren wir deutschsprachige Publikationen, die als Einführungen in die Ur- und Frühgeschichtliche Archäologie seit den 1950er Jahren geschrieben wurden und dementsprechend (auch) als Lehrbücher anzusehen sind. Wir untersuchen, wie darin die Fachgeschichte dargestellt wird und welche Personen der Fachgeschichte gezeigt und besprochen werden. Wir beschränken uns dabei v.a. aus Platzgründen auf Literatur aus der BRD.</p> Doris Gutsmiedl-Schümann Annette Schuster Copyright (c) 2024 Doris Gutsmiedl-Schümann, Annette Schuster https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 37 48 Bibliografie Kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung 1968-2022 https://journals.univie.ac.at/index.php/mz/article/view/8540 <p>The bibliography Kommunikationswissenschaftliche Geschlechterforschung 1968-2022 was initially published in 2002 and has been regularly updated since. It includes monographs, edited volumes, and special journal issues in the field of Gender Media Studies published in the German language. The bibliography offers a chronological overview of the field’s evolution and serves as an introduction to the themes and issues explored within Gender Media Studies. At the same time, it displays shifts in the research on gender in Communication and Media Studies in German-speaking countries. The initial focus on women as a discriminated group in media was broadened by relational and intersectional perspectives, including men, masculinities, and queer viewpoints. The early work on gender stereotypes in media has been substantially supplemented by publications covering journalism, reception studies, public sphere theory and other areas of media and communication. The bibliography testifies to the significant growth and diversification in Gender Media Studies, with the emergence of key theoretical approaches and comprehensive handbooks. Due to the digitalization of society both media production and scholarly research have changed so profoundly, that the bibliography concludes its updates. Online resources are now easily available and articles, often published in English, have become more dominant for the distribution of knowledge.</p> Elisabeth Klaus Sophia Reiterer Copyright (c) 2024 Elisabeth Klaus, Sophia Reiterer https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0 2024-02-12 2024-02-12 38 2 49 72