Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr <p>Die&nbsp;<em>Wiener Digitale Revue</em>&nbsp;versteht sich als Plattform für germanistische Forschung – mit einem Fokus auf Literaturwissenschaft. Die halbjährlich erscheinende Onlinezeitschrift wendet sich den neuen Möglichkeiten zu, die sich aus dem ‚digital turn‘ in den Geisteswissenschaften ergeben.</p> de-DE wdr.germanistik@univie.ac.at (Redaktion Wiener Digitale Revue (WDR)) ingo.boerner@oeaw.ac.at (Ingo Börner) Wed, 24 Aug 2022 08:52:20 +0000 OJS 3.2.1.3 http://blogs.law.harvard.edu/tech/rss 60 Intertextualität in den Rechtsakten von Karl Kraus https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7255 <p>Gleich im Anschluss an den Schwerpunktbeitrag zu Karl Kraus’ juristischer Auseinandersetzung um die Verwendung von Bildrechten präsentiert der Beitrag von Johannes Knüchel, Isabel Langkabel, Andrea Ortner und Laura Untner einen Werkstattbericht aus einer wissenschaftlichen digitalen Edition zur Intertextualität in den Kraus’schen Rechtsakten. Die Akten der Kanzlei Oskar Samek entstanden von 1922 bis 1938 und bieten daher eine kulturrelevante Quelle der 1920er und 1930er Jahre, in denen Kraus und sein Anwalt Samek in juristische Fälle involviert waren. Der seltene Umstand, dass hier ein Anwaltsaktenbestand überliefert ist, macht die digitale Edition der Rechtsakten für Literatur- und Kulturwissenschaftler:innen wie auch für Rechtshistoriker:innen zu einer relevanten Forschungsplattform.</p> <p><em>Intertextuality in Karl Kraus’ Legal Files. A scientific digital edition</em>: Immediately following the focus contribution on Karl Kraus’ legal battle regarding the use of image copyrights, the contribution of Johannes Knüchel, Isabel Langkabel, Andrea Ortner, and Laura Untner presents a workshop report on the scientific digital edition on intertextuality in Kraus’ legal files. The records of the office of Oskar Samek were created between 1922 and 1938, and therefore offer a culturally relevant source on the 1920s and 1930s when Kraus and his lawyer Samek were involved in legal cases. The rare circumstance that the records of a lawyer were preserved makes the digital edition a relevant research platform not only for literary and cultural researchers, but also for historians of law.</p> Johannes Knüchel, Isabel Langkabel, Andrea Ortner, Laura Untner Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7255 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Karl Kraus, ‘Dritte Walpurgisnacht‘ * https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7256 <p>No other author in Austria has been the subject of computer-aided methods at an earlier point than Karl Kraus – think of the edition and database on <em>Die Fackel. </em>Bernhard Oberreither’s workshop report provides insights into a current edition project located at the Arbeitsstelle Österreichischer Corpora und Editionen at the Austrian Academy of Sciences under the name of Platform <em>Karl Kraus 1933. </em>Its aim is to make available an edition of <em>Dritte Walpurgisnacht </em>including reference material, utilizing the potential of the digital medium regarding contextualization, links to external resources, and an optimized user experience.</p> <p>Kein anderer Autor war in Österreich so früh Gegenstand computergestützter Verfahren wie Karl Kraus – man denke an die Edition und Datenbank zu <em>Die Fackel</em>. Der Werkstattbericht von Bernhard Oberreither gibt Einblicke in ein aktuelles Editionsprojekt, das als Plattform <em>Karl Kraus 1933</em> an der Arbeitsstelle Österreichischer Corpora und Editionen an der ÖAW angesiedelt ist. Das Ziel ist es, eine Edition der <em>Dritten Walpurgisnacht</em> und von Bezugsmaterialien bereitzustellen und dabei die Möglichkeiten des digitalen Mediums in Bezug auf Kontextualisierung, Verlinkung mit externen Ressourcen und eine optimierte User Experience zu nutzen.</p> Bernhard Oberreither Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7256 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Mapping Austrofascism and Beyond https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7257 <p>In this article, Simon Ganahl elaborates on the development of the project <em>Campus Medius</em> from a historical case study to a mapping platform. The first chapter presents the initial version of <a href="https://campusmedius.net/">campusmedius.net</a>, an interactive map with a timeline displaying fifteen events within twenty-four hours in Vienna on the weekend of May 13 and 14, 1933. The second part discusses the current version of the website that additionally focuses on the main event of this exemplary time-space or chronotope: an Austrofascist ‘Turks Deliverance Celebration’ (<em>Türkenbefreiungsfeier</em>) in the gardens of Schönbrunn Palace, which is imparted from a bird’s-eye perspective, panoramically, and in street view by five mediators each. The following chapter deals with the technological infrastructure and the data model of <em>Campus Medius</em>, which operationalizes the theoretical concepts of the <em>dispositif</em> and the actor-network. In conclusion, Simon Ganahl outlines the plans to establish a digital platform for describing and visualizing media experiences in everyday life.</p> <p>In diesem Artikel erläutert Simon Ganahl die Entwicklung des Projekts <em>Campus Medius</em> von einer historischen Fallstudie zur Mapping-Plattform. Der erste Abschnitt präsentiert die ursprüngliche Version von <a href="https://campusmedius.net/?lang=de">campusmedius.net</a>, eine interaktive Karte mit Zeitleiste, die fünfzehn Ereignisse innerhalb von 24 Stunden am Wochenende des 13. und 14. Mai 1933 in Wien darstellt. Der zweite Teil beleuchtet die aktuelle Projektversion, die zusätzlich auf das Hauptereignis dieses beispielhaften Zeit-Raums bzw. Chronotopos fokussiert: eine austrofaschistische ,Türkenbefreiungsfeier‘ im Schlosspark Schönbrunn, die aus der Vogelschau, im Panorama und in der Straßenansicht anhand von je fünf Mediatoren vermittelt wird. Der folgende Abschnitt behandelt die technische Infrastruktur sowie das Datenmodell von <em>Campus Medius</em>, das die theoretischen Konzepte des Dispositivs und des Akteur-Netzwerks operationalisiert. Abschließend skizziert Simon Ganahl die Pläne zum Aufbau einer digitalen Plattform, wo alltägliche Medienerfahrungen beschrieben und visualisiert werden können.</p> Simon Ganahl Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7257 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Die historische ‚Wiener Zeitung‘ und ihre Sterbelisten als Fundament einer Vienna Time Machine https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7258 <p>Im Kontext des Schwerpunktes zu ‚Wiener Pulp‘ bildet der Beitrag von Claudia Resch, Nina C. Rastinger und Thomas Kirchmair zur <em>Wiener Zeitung</em> gewissermaßen einen Kontrapunkt: Denn die Papierbögen, auf welchen das Periodikum im 18. Jahrhundert gedruckt wurde, waren von guter Qualität und auch die verbreiteten Inhalte hatten mit Sensations- oder Boulevardpresse wenig gemein: Wie andere Zeitungsgründungen des 18. Jahrhunderts präsentierte sich auch die 1703 als <em>Wien[n]erisches Diarium</em> gegründete Zeitung von Beginn an als Leitmedium und ernst zu nehmende Nachrichtenquelle. Damit distanzierte sie sich ganz deutlich von diversen anderen Produkten der tagesaktuellen (Flug-)Publizistik. Im digitalen Werkstattbericht werden die Sterbelisten als Ansätze zur automatischen Identifikation von Toponymen vorgestellt – und als Fundament einer ‚Vienna Time Machine‘.</p> <p><em>The Historical ‘Wiener Zeitung’ and its Necrologies as a Basis for a Vienna Time Machine: Digital Approaches to an Automatic Identification of Toponyms</em>: In the context of the focus on ‘Viennese Pulp’, Claudia Resch, Nina C. Rastinger, and Thomas Kirchmaier’s contribution on the <em>Wiener Zeitung </em>forms something of a counterpoint – the sheets the periodical was printed on in the eighteenth century were good quality, and the contents it disseminated also had little in common with a sensational yellow press. As other newspaper creations of the eighteenth century, the paper, founded as <em>Wien[n]erisches Diarium </em>in 1703, presented itself as a leading medium and serious source of news from the start, thus clearly distancing itself from a number of other products of daily (leaflet) journalism. The digital workshop report presents the necrologies as starting points for an automatic identification of toponyms – and as a basis for a ‘Vienna Time Machine’.</p> Claudia Resch, Nina C. Rastinger, Thomas Kirchmair Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7258 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Editorial https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7245 <p>Die vierte Ausgabe der <em>Wiener Digitalen Revue</em> führt in die Welt des Wiener Pulps. Sie beschäftigt sich mit den Phänomenen populärer Formate, intermedialer Experimente und aktionistischer Performances, die im Laufe des 20. Jahrhunderts den tradierten Normen ganz neue, spielerische Ausdrucksweisen entgegenhielten und nicht selten ganz in der Nähe zum offiziell diffamierten ‚Schmutz und Schund‘ standen. Die Verflechtungen zwischen ‚Trivialliteratur‘ und ‚Hochkultur‘ sind dabei zahlreich und geben spannende Einblicke in die österreichische Identitätsbildung zwischen allerlei progressiven und elitären, internationalen und nationalen Bestrebungen. Die ‚pulpigen‘ Kunstfiguren nehmen damit einen besonderen Platz im kollektiven Gedächtnis der Stadt ein.</p> <p>The fourth issue of <em>Wiener Digitale Revue</em> takes us into the world of Viennese Pulp. It explores the phenomenon of popular formats, inter-medial experimentation and actionist performances that, in the course of the twentieth century, opposed new, playful forms of expression to traditionalist norms and were often quite close to the officially defamed ‘pulp’ and ‘trash’. There are numerous entanglements between ‘trivial culture’ and ‘high culture’, offering exciting media insights into the shaping of Austria’s identity between all kinds of progressive and elitist, international and national ambitions. ‘Pulp’ fictional characters thus have a particular place in the collective memory of the city.</p> Christian Zolles, Thomas Ballhausen, Laura Tezarek Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7245 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 „Ganz Wien ist so herrlich hin, hin, hin“ * https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7246 <p>Peter Ernst eröffnet den Schwerpunkt zum Thema ‚Wiener Pulp‘ mit einem Abstecken der Ausgangsbedingungen für die internationale Karriere von Johann Hölzel. Wie viel hat er Einflüssen der Zeit und der Musikszene in Wien zu verdanken, was stammt genuin von ihm? Hatte er Vorbilder und, wenn ja, welche Einflüsse hatten sie auf ihn? Was lässt sich dazu aus seinem Frühwerk ableiten? Es wird also auf die Suche nach der Frage gegangen, wieviel Geist der späten 1970er Jahre in der Kunstfigur ‚Falco‘ steckt.</p> <p><em>“Ganz Wien ist so herrlich hin, hin, hin”: </em><em>On Falco’s Beginnings in the Spirit of the Late 1970s: </em>Peter Ernst opens the focus on ‘Viennese Pulp’ by tracing the background of Johann Hölzel’s international career. How much does he owe to the influences of his time and of the Viennese music scene, what is genuinely his own? Did he have models, and if so, what was their influence on him? What can we deduce from his early work? The question discussed here is how much of the spirit of the late 1970s is in the persona ‘Falco’.</p> Peter Ernst Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7246 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 „Ich glaube, dass ich ein Medium bin“ * https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7247 <p>Auch der zweite Schwerpunktbeitrag zum Thema ‚Wiener Pulp‘ ist der Genese einer Kunstfigur gewidmet: Helmut Neundlinger beschreibt die Geburt des Hermes Phettberg aus den biographischen Trümmern des Kanzlisten Josef Fenz. Einem ‚Theater der dritten Art‘ verpflichtet, konstituieren ‚Pulp‘ und ‚Trash‘ eine neue populärkulturelle Ästhetik. Besonderes Augenmerk verdient hierbei der Aspekt des Intermedialen: Die Beziehungen zwischen den einzelnen Ebenen von Phettbergs Produktion wirken in verschiedenen Darstellungsweisen zusammen.</p> <p><em>“I think I am a Medium”: </em><em>The Persona Hermes Phettberg as an Inter-Media Event</em>: The second focus contribution on ‘Viennese Pulp’, too, explores the genesis of a persona: Helmut Neundlinger describes the birth of Hermes Phettberg from the biographical wreckage of the office clerk Josef Fenz. Beholden to a ‘theatre of the third kind’, ‘pulp’ and ‘trash’ came in with a vengeance. It is particularly worthwhile here to look at the aspect of intermediality: the relations between the individual levels of Phettberg’s production interact in different presentation formats.</p> Helmut Neundlinger Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7247 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Die Form der Antikunst * https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7248 <p>Der Beitrag von Fermin Suter beschäftigt sich mit der ‚postmodernen Avantgarde‘ Fluxus und ihrem Wiener Medium, der Literatur- und Kulturzeitschrift <em>Freibord</em>. Die Events und Werke des internationalen Künstler*innennetzwerks waren stark kollaborativ geprägt und intermedial ausgerichtet: Hier trafen Aktionismus und Pulp beispielhaft aufeinander. Es lässt sich daraus zeigen, dass auch Antikunst ihre bestimmte Form hat.</p> <p><em>The Form of Anti-Art: Fluxus and ‘Freibord’</em>: Fermin Suter’s contribution looks into ‘postmodern avant-garde’ Fluxus and its Viennese medium, the literary and art magazine <em>Freibord. </em>The performances and works of the international artists’ network were marked by a strongly collaborative tendency and an intermedia orientation: Actionism and pulp fused in an exemplary manner. After all, even anti-art has its form.</p> Fermin Suter Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7248 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 The Revolutionary Pulp Fiction * https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7251 <p>In her contribution, Ivana Perica shows that Vienna of the 1920s and 1950s had a particular way of dealing with ‘Avant-Garde and Kitsch’ (Clement Greenberg): certainly, kitsch forms go hand in hand with reactionary political forces. But what was progressive art supposed to be an organ for when there was a complete lack of revolutionary consciousness? It is this diagnosis the study of Ernst Fischer’s theatre works <em>Lenin</em> (1928) and <em>Der große Verrat</em> (<em>The Great Treason</em>, 1950) starts with, demonstrating the failure of revolutionary ‘pulp fiction’ in the 1920s and 1950s Vienna: It neither reached the elites nor the masses.</p> <p>Wie Ivana Perica in ihrem Beitrag ausführt, war der Umgang mit ‚Avant-Garde und Kitsch‘ (Clement Greenberg) im Wien der 1920er und 1950er Jahre ein besonderer: zweifellos gehen Kitschformen mit den reaktionären politischen Kräften Hand in Hand. Aber wofür sollte progressive Kunst ein Sprachrohr gewesen sein, wenn es gänzlich an revolutionärem Bewusstsein in der Bevölkerung fehlte? An dieser Feststellung setzt die Untersuchung über Ernst Fischers Stücke <em>Lenin </em>(1928) und <em>Der große Verrat</em> (1950) an und zeigt das Scheitern revolutionärer ‚Pulp Fiction‘ im Wien der 1920er und 1950er Jahre auf: Sie verfehlte sowohl die Eliten als auch die Massen.</p> Ivana Perica Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7251 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Nilpferde und Nazis https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7252 <p>Am Beispiel von Tobias Seicherl, dem populären Protagonisten eines politisch-satirischen Comicstrips in der Wiener Pulp-Zeitung <em>Das Kleine Blatt</em>, zeigt Johanna Lenhart in ihrem Beitrag die Einflüsse politischer Entwicklungen auf die populären Kleinformate auf. So entwickelt sich <em>Herr Seicherl und sein Hund</em> von einem – wenn auch eindeutig einer politischen Richtung zuordenbaren – kritischen Comic zu einem medialen Mitläufer. Aber nicht nur die politischen, sondern auch weitere zeitgenössische Diskurse etwa rund um die Automobilisierung und internationale Touristik finden sich im Comic direkt gespiegelt.</p> <p><em>Hippos and Nazis: Herr Seicherl and His Dog</em>: Using the example of Tobias Seicherl, the popular protagonist of a political satire comic strip in the Viennese pulp paper <em>Das Kleine Blatt, </em>Johanna Lenhart’s contribution shows the influence of political developments on the simpler forms. Thus, Herr Seicherl and his Dog moves from a critical – albeit clearly attributable to a political orientation – comic to a mainstream medium. <span lang="EN-US">But not only the political, also other contemporary discourses are directly reflected in the comic – such as those concerning automobilisation or international tourism.</span></p> Johanna Lenhart Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7252 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Erotika in Österreichs Erster Republik https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7253 <p>In ihrem Beitrag setzt sich Charlotte Krick mit dem ‚Kulturkampf‘ um Pulp schlechthin auseinander: zwischen der Suche nach imaginärem (erotischen resp. pornografischen) Abenteuer und der Sorge um angemessene moralische Erziehung insbesondere der Jugend und der ungebildeten Bevölkerung. Am Beispiel des Verlegers Leo Schidrowitz und dem Sammler Felix Batsy wird das Gewerbe von Erotika – und sein späteres Verbot – vor dem Hintergrund der kulturpolitischen Polarisierungen in Österreichs Erster Republik beleuchtet.</p> <p><em>Erotica in Austria’s First Republic. The Culture War on <span lang="EN-US">‘</span>Dirt and Trash<span lang="EN-US">’</span> – Literature between Progression and Counter-Agitation</em>: <span lang="EN-US">In her contribution, Charlotte Krick addresses the ‘Culture War’ on pulp itself: between searching for imaginary (erotic or pornographic) adventure and the concern for proper moral standards for the youth and the less educated classes. Using the example of publisher Leo Schidrowitz and collector Felix Batsy, the trade of erotica – and its subsequent prohibition – is studied in the context of Austria’s First Republic.</span></p> Charlotte Krick Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7253 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Die rechtlichen Auseinandersetzungen Karl Kraus’ mit Alfred Staackmann und Lothar Rübelt * https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7254 <p>Im Zentrum des Beitrags von Johannes Knüchel steht eine Urheberrechtsklage, die 1931 gegen Karl Kraus aufgrund des umstrittenen Abdrucks einer Sportfotografie in der <em>Fackel</em> angestrebt wurde. Dieser Fall ist insbesondere interessant, weil er sich um die Frage dreht, ob und wie damals Bilder bzw. Fotografien zitiert werden durften. Er befindet sich an der Schnittstelle zwischen Satire, Rechtswissenschaft und Zeichen- bzw. Bildtheorie – ein sehr fruchtbarer Ort in Hinblick auf Kraus’ Umgang mit Bildern, seine spezifische Technik des Zitierens und Montierens und seine Betätigung auf dem Gebiet des Rechts.</p> <p><em>Karl Kraus’ legal battles with Alfred Staackmann and Lothar Rübelt</em>: Johannes Knüchel’s contribution focuses on a copyright lawsuit against Karl Kraus in 1931, based on a debated reprint of a sports photograph in the <em>Fackel. </em>This case is particularly interesting because it addresses the question whether and how images or photographs could be quoted at the time. And the case is at the intersection between satire, jurisdiction, and sign or image theory – a fertile point with regard to Kraus and his use of images, his specific technique of quoting and montage, and his activities in the legal field.</p> Johannes Knüchel Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7254 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Wiener Pulp https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7244 <p>In gewohnt pointierter Weise kommentiert die Literaturkritikerin Daniela Strigl den Schwerpunkt der <em>Wiener digitalen Revue</em>. So läuft die 4. Ausgabe in der Besprechung einer Kunstfigur aus, die wohl wie kaum eine andere für ‚Wiener Pulp‘ steht: Josefine Mutzenbacher.</p> <p>In her familiar pointed manner, literary critic Daniela Strigl comments the focus of <em>Wiener Digitale Revue. </em>Its fourth issue thus is concluded by the review of a pornographic fictional character that maybe typefies <span lang="EN-GB">‘</span>Viennese Pulp<span lang="DE">’ </span>like no other: Josefine Mutzenbacher.</p> Daniela Strigl Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7244 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Über ‚Blutorgeln‘ https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7259 <p style="font-weight: 400;">Im vorliegenden Beitrag der Wiener Digitalen Revue werden eine Hinführung und fünf literarische Reflexionen der Zeitschrift ‚Blutorgel‘ miteinander verbunden, um diese wichtige literatur- und kunsthistorische Quelle für eine gegenwärtige Leserschaft neu zu erschließen. Die Einleitung zu diesem Publikationsorgan des Wiener Aktionismus wird von Kira Kaufmann gewährleistet, die literarischen Neuinterpretationen stammen von Daniela Chana, Hanno Millesi, Paul Poet, Herbert J. Wimmer und Christian Zolles.</p> <p style="font-weight: 400;"><em>On ‘Blutorgeln’: An introduction and Five Literary Interpretations: </em>In this contribution to the Wiener Digitale Revue, an introduction and five literary reflections from the journal <em>‘</em>Blutorgel<em>’</em> are combined to make this important literary and art historical source accessible anew to a contemporary readership. The introduction to this publication organ of Viennese Actionism is provided by Kira Kaufmann, the literary reinterpretations are by Daniela Chana, Hanno Millesi, Paul Poet, Herbert J. Wimmer and Christian Zolles.</p> Daniela Chana, Kira Kaufmann, Hanno Millesi, Paul Poet, Herbert J. Wimmer, Christian Zolles Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7259 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Auf Wechseltakt im Watschentango https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7250 <p>In seinem Auszug aus dem Manuskript „Zum Watschentango“ nimmt uns Clemens Marschall mit ins Wiener Beisl. Es scheint nicht der Tag von Kola-Karli zu sein. Mehr zu Clemens Marschall unter <a href="http://www.rokkosadventures.at">www.rokkosadventures.at</a>.</p> <p><em>“Auf Wechseltakt im Watschentango”</em>: In his excerpt from the manuscript “Zum Watschentango”, Clemens Marschall takes us to a Viennese <em>Beisl, </em>a small pub. It doesn’t seem to be a good day for Kola Karli. For more on Clemens Marschall, please see <a href="http://www.rokkosadventures.at">www.rokkosadventures.at</a>.</p> Clemens Marschall Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7250 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Romanheftreihen und Leihbücher aus Österreich nach 1945 https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7260 <p>Eine systematische Aufarbeitung der Entwicklung und Wirkung des Heftroman-Genres ist für Österreich noch ausständig. Der vorliegende Beitrag möchte einen Impuls dazu geben und gleichzeitig für eine seriöse Auseinandersetzung mit 'trivialen' Unterhaltungsformaten plädieren, an denen sich nicht nur alltägliche Medienpraktiken und ihr Einfluss auf die menschliche Vorstellungskraft, sondern auch die Auseinandersetzung mit offiziellen und öffentlichen Moralvorstellungen zeigen lassen. Es wird hier ein erster umfassender Einblick in die Romanheftreihen und Leihbücher gegeben, die in Österreich nach 1945 erschienen sind.</p> <p><em>Pulp Novel Series and Loan Books from Austria after 1945</em>: A systematic appraisal of the development and impact of the pulp genre is still lacking for Austria. The present contribution aims to initiate it, promoting at the same time a serious study of 'trivial' entertainment formats, which not only allow to show everyday media practices and their influence on human imagination, but also the confrontation with public moral concepts. The contribution provides a first and extensive insight into pulp novel series and loan books published in Austria after 1945.</p> Hans Peter Kögler, Wolfgang Rath Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7260 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Der Ost-West-Konflikt im österreichischen Science-Fiction-Heftroman ‚Tom Sharg‘ https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7261 <p>In ihrem studentischen Beitrag kommt Marie Holzer auf die Ursprungsform des Pulps zurück: die Groschenhefte. Nach einem Überblick über die Geschichte der Heftromanserien wird die frühe österreichische Science-Fiction-Reihe <em>Tom Sharg</em> von Ernst A. Dolak aus einer kulturwissenschaftlichen Sicht analysiert, um Parallelen zu den politischen und kulturellen Entwicklungen der 1940er und 1950er Jahre aufzuzeigen. Es zeigt sich, dass gerade Beispiele aus der ‚Trivialliteratur‘ ausgezeichnete Quellen zur Untersuchung historischer Kontexte abgeben können, die sich unter Umständen – Stichwort Kalter Krieg – als gar nicht so abgeschlossen erweisen, wie man eigentlich gedacht hat.</p> <p><em>The East-West-Conflict in the Austrian Science Fiction Pulp Novel ‘Tom Sharg’</em>: In her student contribution, Marie Holzer returns to an original form of pulp: the dime novel series. After providing an overview of dime novel series in general, she examines the Austrian Science Fiction series <em>Tom Sharg </em>by Ernst A. Dolak from a cultural studies perspective in order to show parallels to political and cultural developments in the 1940s and 1950s. This demonstrates that examples from ‘trivial literature’ in particular are excellent sources for the examination of historical contexts that may not be as closed we had thought before – as for instance the Cold War.</p> Marie Holzer Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7261 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 ‚Morbus‘ https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7262 <p>Der Beitrag von Heidemarie Lenz versteht sich als eine Vorstellung der ersten vier von Charlie Blood (Werner Skibar) und Zoë Angel (Waltraud Lengyel) geschriebenen <em>Morbus</em>-Pulp-Bände (2012ff.). Es werden die Inhalte, einige der Figuren sowie die Geheimorganisation ‚Basilisk‘ erläutert und dabei die Intertextualität betreffend mehrere Wiener Sagen aufgezeigt sowie der häufig ironische Einsatz von Magie beleuchtet.</p> <p><em>‘Morbus’: The Fabulous and the Magical in 1980s Vienna</em>: Heidemarie Lenz’s contribution aims to introduce the first four of the <em>Morbus </em>(2012 ff.) pulp volumes written by Charlie Blood (Werner Skibar) and Zoë Angel (Waltraud Lengyel). It outlines their contents, some of the characters, and the secret organization BASILISK, demonstrating intertextualities with several Viennese legends as well as illustrating how the use of magic is often laden with irony.</p> Heidemarie Lenz Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7262 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 Intertextualität als narratologisch-subversive Praxis https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7263 <p>Nathalie Bachrach und Chiara Scherner zeigen in einem weiteren studentischen Beitrag anhand von Nicolas Mahlers Comic <em>Alice in Sussex</em> die Bedeutung von Intertextualität gerade in populärkulturellen Werken auf. Die Kette nicht versiegender Referenzen weist dabei der Interpretation einer narratologisch-subversiven Praxis den Weg.</p> <p><em>Intertextuality as Narratological-Subversive Practice: Nicolas Mahlers Comic ‘Alice in Sussex’</em>: Nathalie Bachrach and Chiara Scherner demonstrate the importance of intertextuality for popular literature using the example of Nicolas Mahler’s comic <em>Alice in Sussex </em>in another student contribution. The string of never-ending references outlines a path for the interpretation of a narratological-subversive practice.</p> Nathalie Bachrach, Chiara Scherner Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7263 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 „Wir waren auf der Straße ein bisserl wie Monster“ https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7437 <p style="font-weight: 400;">Im Interview mit Katharina Geiger erzählt die jahrzehntelange Herausgeberin der <em>AUF</em> Eva Geber ausführlich über die Anfänge der von der Aktion Unabhängiger Frauen begründeten ersten feministischen Zeitschrift Österreichs. Sie erinnert sich an die Anfänge der Frauenbewegung aus den Erfahrungen häuslicher Gewalt heraus und an die Arbeit im Redaktionskollektiv und in den einzelnen Arbeitsgruppen – angereichert mit vielen persönlichen Anekdoten aus der Zeit des feministischen Aufbruchs.</p> <p style="font-weight: 400;"><em>“We were a bit like monsters on the street”: An interview with Eva Geber, long-time editor of ‘AUF – Eine Frauenzeitschrift’:</em> In an interview with Katharina Geiger, Eva Geber, long-time editor of AUF, talks in detail about the beginnings of Austria’s first feminist magazine founded by the Aktion Unabhängiger Frauen (AUF). She recalls the beginnings of the women’s movement out of the experiences of domestic violence and the work in the editorial collective and in the individual working groups – together with many personal anecdotes from the time of the feminist awakening.</p> Katharina Geiger Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7437 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000 WEISS – von jetzt bis jetzt https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7249 <p class="docdata" style="margin: 0cm; margin-bottom: .0001pt; text-align: justify;"><span style="color: black;">Anlässlich des 20. Todestages des österreichischen Schriftstellers und Performers Christian Loidl (1957–2001) sollte im Dezember 2021 eine Performance im Wiener Off-Theater präsentiert werden, die aufgrund der Corona-Beschränkungen allerdings nicht stattfinden konnte. Stattdessen entstand ein Film als Gesamtkunstwerk: Konkrete Poesie, in den Raum gestellt, von Musik getragen, als Bewegungsimpuls genommen und im Ausdruckstanz zu ungewohnter Wirkung gebracht. </span><span style="color: black;">Eine Produktion des Vereins Farnblüte. </span><span style="color: black;">Mehr zu Christian Loidl unter <a href="http://www.christian-loidl.com">www.christian-loidl.com</a>.</span></p> <p><em>WEISS – from Now to Now: A Text-Image-Sound Collage with Poems by Christian Loidl</em>: On the occasion of the twentieth anniversary of the death of Austrian author and performer Christian Loidl (1957–2001), a performance was to be presented at the Viennese Off-Theater in December 2021. Due to corona measures, however, it had to be cancelled. Instead, a total artwork film was created: concrete poetry, projected into space, carried by music, used as impulse for movement and carried out to produce unusual effects in expressive dance. A production of Verein Farnblüte. For more on Christian Loidl, please see <a href="http://www.christian-loidl.com">www.christian-loidl.com</a>.</p> Gina Mattiello, Toshiko Oka, Wolfgang Seierl Copyright (c) 2022 Wiener Digitale Revue https://journals.univie.ac.at/index.php/wdr/article/view/7249 Wed, 24 Aug 2022 00:00:00 +0000