Drei mal drei ist queer. Queere Rebell_innen in der Kinder- und Jugendliteratur

Autor/innen

  • Susanne Hochreiter

Abstract

Queere Protagonist_innen der Kinder- und Jugendliteratur sind nicht per se „widerspenstig“ oder „rebellisch“. Oft erscheint ihre schiere Existenz als Herausforderung der herrschenden gesellschaftlichen Ordnung. Ihr Anderssein ist determiniert von rigiden Geschlechter- und Begehrensnormen. An die Zuschreibung „Bub“ oder „Mädchen“ knüpfen sich zahlreiche weitere Normen, vermeintlich natürliche Gesetzmäßigkeiten, ganze Lebensnarrative, die von Möglichkeiten und Unmöglichkeiten erzählen: lesbisch, schwul, bi, trans oder inter – queere Identitäten repräsentierten auch in der Literatur lange Zeit das Andere des „Normalen“. Am Beispiel von drei Texten, die Geschlechternormen und queeres L(i)eben thematisieren (Lobe/Weigel: Das kleine Ich-bin-ich; Lindgren: Pippi Langstrumpf; Axster: Atalanta Läufer_in), untersuche ich, wie diese Held_innen erzählt werden, welche Handlungsmöglichkeiten sie erhalten sowie, ob und inwiefern sie widerspenstig und rebellisch dargestellt werden. Es geht zudem um narrative Strategien, die über das Entweder- Oder binärer Geschlechterkonzeptionen hinausgehen und die Logik der Heteronormativität in Frage stellen oder unterlaufen.

Autor/innen-Biografie

Susanne Hochreiter

Literaturwissenschaftlerin am Institut für Germanistik der Universität Wien. Arbeitsschwerpunkte im Bereich der neueren deutschsprachigen Literatur, Comic/ Graphic Novel sowie der Gender Studies und Queer Theory. Zuletzt mit Silvia Stoller hg.: Mann – Männer – Männlichkeiten. Interdisziplinäre Beiträge aus den Masculinity Studies. Wien: Praesens 2018.

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Veröffentlicht

2019-05-16