Gullivers posthumaner Traum

Über Frigyes Karinthys utopisch-dystopischen Roman Die Reise nach Faremido (1916)

Autor/innen

  • Endre Hars

DOI:

https://doi.org/10.25365/denkart-2024-04

Schlagworte:

Gulliver, Phantastische Literatur, Posthumanismus, Transhumanismus

Abstract

Der ungarische Schriftsteller Frigyes Karinthy (1887–1938) hat sein Gespür für Fantastik in mehreren Schriften bewiesen. In seinen beiden Kurzromanen Die Reise nach Faremido. Gullivers fünfte Reise (1916) und Capillaria. Gullivers sechste Reise (1921) hat er jeweils Fantasien geschaffen, die sich in bester utopisch-dystopischer Tradition mit aktuellen Themen und sozialen Problemen ihrer Zeit auseinandersetzen. Im vorliegenden Beitrag wird, ausgehend von einer Diskussion des Zusammenhangs von Karinthys Humoristik und Fantastik, Die Reise nach Faremido analysiert. Es wird gezeigt, dass der Kurzroman über den historischen Kontext (die Traumata des Ersten Weltkriegs sowie den Zusammenhang von Militarismus und technologischer Entwicklung) hinaus weitreichende posthumanistische bzw. transhumanistische Perspektiven eröffnet, und damit ein Thema ergreift, das in der Spätzeit der Doppelmonarchie wurzelt und ein böses Erwachen im 20. Jahrhundert in Szene setzt.

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Veröffentlicht

2024-12-31

Ausgabe

Rubrik

Artikel (peer-reviewed)