A Model of Fascism in European Agrarian Peripheries: the Romanian case

Autor/innen

  • Traian Sandu Centre Interuniversitaire d’Études Hongroises et Finlandaises de l’Université de Paris 3

DOI:

https://doi.org/10.25365/rhy-2010-12

Abstract

Der Artikel behandelt Wege und Grenzen der Ausbreitung des rumänischen Faschismus in einer Gesellschaft, die auch in den 1930er Jahren noch immer ländlich geprägt war und deren Wählerschaft in traditionellen Sozialstrukturen, vor allem der Kirche und der Monarchie, verhaftet blieb. Die These dieses Artikels lautet, dass die Herausforderung, traditionelle Bindungen in eine moderne Massenbewegung zu überführen von der rumänischen Eisernen Garde nicht vollständig bewältigt wurde. Die Erschütterungen der dörflichen Lebenswelten durch den Ersten Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise konnten mittels ei- ner traditionalistischen Ideologie sowie mythischen Geschichtsbildern in nur begrenztem Ausmaß aufgefangen werden. Als Erbe zweier Entwicklungen, des romantischen Traditionalismus und des Populismus, stützte sich Corneliu Zelea Codreanu vor allem auf eine junge Generation städtischer und halbstädtischer Intellektueller, zu denen sozialhistorisch auch er selbst gerechnet werden muss. Diese Schwäche, die ländlichen Schichten politisch für die Eiserne Garde zu mobilisieren, kann letztlich als eine der Ursachen des erfolgreichen Staatsstreichs Carols II. 1938 sowie der Errichtung einer Königsdiktatur eingeschätzt werden.

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Veröffentlicht

2022-03-14