Von alternativen Fakten und konstruierten Wirklichkeiten
Die Bildwelten des Zentrums für Politische Schönheit
DOI:
https://doi.org/10.48646/ur.20230104Schlagworte:
Postfaktizität, Aktionismus, politischer Aktionismus, Zentrum für Politische SchönheitAbstract
Vor unserer aller Augen bedienen sich öffentliche Diskurse zunehmend sogenannter alternativer Wahrheitsstrategien und etablieren dabei einen affektiven Umgang mit Fakten. In diesem Zusammenhang erfährt der Begriff postfaktisch seit 2016 mit dem Anstieg des Rechtspopulismus eine gesteigerte öffentliche Aufmerksamkeit. Dennoch sind die Risiken und Möglichkeiten, die postfaktisch als Begriff beinhalten, schon immer Teil einer Gesellschaft und ihrer Kommunikation. Auch Künstler:innen, wie die des Zentrums für Politische Schönheit (ZPS), bedienen sich dieser Strategien, welche in diesem Beitrag unter anderem anhand der Aktion Flüchtlinge Fressen (2017) exemplarisch diskutiert werden sollen. Dem ZPS wurde unterstellt, Fake News zu produzieren und hierfür das Recht auf Kunstfreiheit zu missbrauchen (Balzer, 2021). In diesem Artikel werden die Strategien des ZPS zur Konstruktion von Wahrheiten rezeptionsanalytisch untersucht und auf diese Weise seine künstlerischen Absichten „als Sturmtruppe zur Errichtung moralischer Schönheit, politischer Poesie und menschlicher Großgesinntheit“ (ZPS, 2022a) kritisch hinterfragt. Das ZPS versteht sich als Künstler:innengruppe und sieht es als seine Aufgabe an, auf gesellschaftliche Missstände mit einem moralischen Zeigefinger zu verweisen, ohne hierbei aktivistische Absichten zu verfolgen. Die Mitglieder des ZPS schaffen Irritationsmomente durch die Auflösung der Theaterbühne und der Grenze zwischen realen Tatsachen und Fiktion. Innerhalb dieses Artikels steht insofern folgende Frage im Fokus: Inwiefern verwendet das ZPS diese Grenzauflösung zur Wahrheitskonstruktion?
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