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Vocality in Contemporary Realism

Autor/innen

  • Gundela Hachmann Louisiana State University, Comparative Literature

DOI:

https://doi.org/10.25365/wdr-03-02-02

Schlagworte:

vocality, realism, Contemporary Realism, Margaret Atwood, Orhan Pamuk

Abstract

In placing contemporary approaches to Realism within the context of the philosophy of Jacques Rancière, this essay responds to a critique of Realist writings and offers an understanding that goes beyond Realism as it originated in the 19th century. Citing examples by the Turkish Nobel Laureate Orhan Pamuk and the Canadian writer Margaret Atwood, the essay argues that these two writers offer complementary perspectives on how realistic modes of representation can contribute to a viable contemporary aesthetics of Realist literature. It points to a need to overcome the primacy of the visual and thus highlights vocality as an additional component in a contemporary theory of realism. It argues that this impulse to represent other voices, to imitate other ways of speaking (and thereby thinking), and to make heard precisely that which cannot be seen, is critical to Realist literature in the 21st century and goes beyond the well-established ethical commitment to addressing historical injustices.

Stimmlichkeit im zeitgenössischen Realismus: Indem hier aktuelle Herangehensweisen an den Realismus in den Kontext der Theorie Jacques Rancières gestellt werden, antwortet dieser Beitrag auf eine Realismuskritik und bietet ein Verständnis an, das über den Realismusbegriff des 19. Jahrhundert hinausgeht. Texte des türkischen Nobelpreisträgers Orhan Pamuk und der kanadischen Schriftstellerin Margaret Atwood dienen als Beispiele, um zu argumentieren, dass diese beiden Schriftsteller komplementäre Perspektiven darauf anbieten, wie realistische Darstellungsverfahren zu einer tragfähigen, aktuellen Ästhetik des literarischen Realismus beitragen können. Hier wird umrissen, wie das Primat des Visuellen überwunden werden sollte, und die Vokalität als eine zusätzliche Komponente in einer gegenwärtigen Realismustheorie betont. Das Argument lautet, dass der Impuls, andere Stimmen zu repräsentieren, andere Sprechweisen (und damit auch andere Denkweisen) nachzuahmen, und gerade auch das hörbar zu machen, was nicht gesehen werden kann, elementar für einen Realismus des 21. Jahrhundert ist und auch deutlich über das etablierte ethische Unterfangen hinausgeht, historische Ungerechtigkeiten zur Sprache zu bringen.

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Veröffentlicht

2022-04-08

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