True-Crime, das ‚authentische Verbrechen‘ und seine (kommerzielle) Inszenierung
Zu Ferdinand von Schirachs Erzählband 'Verbrechen' (2009) und seinen US-amerikanischen Vorbildern
DOI:
https://doi.org/10.25365/wdr-05-02-05Schlagworte:
True Crime, Ferdinand von Schirach, Authentizität, VermarktungAbstract
peer-reviewed
„Nichts als die Wahrheit“: Unter diesem Motto werden in populärkulturellen True-Crime-Erzählungen ,authentische‘ Verbrechen inszeniert und vermarktet. Der vorliegende Beitrag untersucht und systematisiert diese Inszenierungsstrategien ausgehend von den Anfängen des True-Crime-Genres in der US-amerikanischen Zeitschrift True Detective (seit 1924) und analysiert, wie Ferdinand von Schirach einschlägige Erzählstrategien und Genrecharakteristika in seinem populären Erzählband Verbrechen (2009) aufgreift und weiterführt. Im Fokus steht dabei die Frage, wie Schirach Authentizität-Effekte erzählerisch hervorbringt und welche Rolle dies für die Vermarktung seiner Texte spielt.
“Nothing but the truth”: In true crime narratives ‘authentic’ crimes are staged and marketed under this slogan. Starting from the beginnings of true crime in the US magazine True Detective (since 1924), this article examines and systematizes the narrative strategies of staged authenticity within this genre. Based on this, it analyses how Ferdinand von Schirach continues and transforms such narrative strategies and genre characteristics in his popular short story collection Verbrechen (2009) and what role this plays for the marketing of his texts.