Wiener Digitale Revue – der Podcast für Germanistik und Gegenwart
Abstract
In jeder Folge trifft Host Stefan Sonntagbauer auf einen ganz besonderen Menschen aus dem literarischen und literatur-wissenschaftlichem Leben, um über Wort, Welt und Herzensthemen zu sprechen. Am Programm: Spannende Einblicke in literarische Lebenswelten, kulturwissenschaftliche Tiefenbohrungen und neue Inspirationen zwischen Literatur-Leidenschaft und -Wissenschaft. Der perfekte Podcast für alle, die fest davon überzeugt sind, dass Leben nicht zuletzt bedeutet, sich Geschichten zu erzählen, man nicht nicht kommunizieren kann und Worte immer ihre eigene Wirklichkeit schaffen.
Folge 1: Retroaktive Politik – Sylvia Sasse über Geheimdienste, organisierte Desinformation und die Rhetorik der Umkehrung
In dieser Folge spricht Stefan Sonntagbauer mit der Literaturwissenschaftlerin und Propaganda-Expertin Sylvia Sasse über die Strategien der Geheimdienste. Sasse zeigt, wie die Autokratien eine „retroaktive Politik“ verfolgen – indem sie sich die Ursachen für ihr Handeln nachträglich selbst konstruieren. Außerdem spricht sie darüber, wie sich die Desinformations-Mächte ganz grundlegend auf eine Rhetorik der Umkehrung stützen und erklärt, inwiefern Politik immer schon Theater gewesen ist. Sie analysiert Beispiele von der DDR bis hin zu Donald Trump und Vladimir Putin, und zeigt am Ende auf, wie man sich am besten vor falschen Informationen schützen kann: Eine packende – und ebenso erschütternde – Einführung in die Welt der Geheimdienste.
Hier geht es zur Folge 1 auf Spotify
Folge 2: Indiens Geheimdienste – Philipp Sperner über das Arthashastra, Narrative der Nationalkultur und Indiens neues Selbstverständnis
In dieser Folge spricht Stefan Sonntagbauer mit dem Kulturwissenschaftler Philipp Sperner über Indiens Geheimdienste. Sperner erklärt, wie sich ausgehend vom Arthashastra – dem „indischen Machiavelli“ – ein neues Selbstverständnis entwickelt hat und wie Indien unter Modi seine Rolle im geopolitischen Gefüge neu definieren will. Er zeigt auch auf, wieso gerade die Geheimdienstwissenschaften anfällig dafür sind, Narrative der herrschenden Macht weiterzuschreiben, anstatt sie kritisch zu hinterfragen.


