Thematisierung von Täterinnen im Rahmen von Gedenkstätten (‐pädagogik)

Überlegungen im Anschluss an die Exkursion zur Mahn‐ und Gedenkstätte Ravensbrück

Autor/innen

  • Birgit Hulka Universität Wien
  • Sarah Wild Universität Wien

DOI:

https://doi.org/10.48646/ur.20250309

Abstract

Der Artikel beschäftigt sich mit der Thematisierung von Täter*innenschaft in der Gedenkstättenpädagogik, mit besonderem Fokus auf der Rolle von Frauen als Täterinnen im Nationalsozialismus. Ausgangspunkt der gemeinsamen Ausarbeitung war eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Ravensbrück. Dort wurden sowohl die Ausstellung „Im Gefolge der SS" als auch gedenkstättenpädagogische Ansätze intensiv behandelt. Gestützt auf die einschlägige Literatur und die vor Ort gewonnenen Erkenntnisse wird aufgezeigt, wie es gelingen kann, die Beteiligung von Frauen am nationalsozialistischen Regime differenziert darzustellen. Der Beitrag betont die Bedeutung eines komplexen, kontextualisierten Täterinnenbildes, welches historische Bedingungen, ideologische Hintergründe und patriarchale Strukturen miteinbezieht. Diese ambivalente Rolle zu reflektieren, eröffnet nicht nur neue Perspektiven auf Geschlechterrollen im Nationalsozialismus, sondern trägt auch zu einer gegenwartsbezogenen politischen Bildung bei. Schließlich wird deutlich, wie die Auseinandersetzung mit Täterinnen dazu beitragen kann, Gewalt- und Machtmechanismen in ihrer historischen und aktuellen Bedeutung besser zu verstehen und Stereotype zu hinterfragen.

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Veröffentlicht

2025-04-10