Zwischen Bühne und Bildung
Ein bildungswissenschaftlicher Blick auf die “Wiener Prozesse” der Wiener Festwochen 2024.
DOI:
https://doi.org/10.48646/ur.20250303%20Abstract
Die Wiener Festwochen 2024 boten mit den von Milo Rau inszenierten „Wiener Prozessen" ein innovatives und kontrovers diskutiertes Format, das gesellschaftliche Konflikte durch theatralische Gerichtsszenen verhandelte. Die Schauprozesse adressierten polarisierende Themen wie Demokratie, Solidarität und Aktivismus und vereinten reale Zeug:innen, Expert:innen und ein symbolisches Volksgericht, um neue Perspektiven auf politische und soziale Fragen zu eröffnen. Dieser Beitrag untersucht die pädagogische Relevanz dieses Formats aus bildungswissenschaftlicher Sicht. Mit Jacques Derridas Dekonstruktion als theoretischem Rahmen wird argumentiert, dass die „Wiener Prozesse" durch die Verbindung von künstlerischer Ästhetik und gesellschaftlicher Reflexion eine transformative Lernumgebung schaffen. Dabei werden Denk- und Diskursmuster hinterfragt, Ambivalenzen offengelegt und alternative Interpretationen ermöglicht. Die Analyse zeigt, dass dieses Format nicht nur Bildungsaspekte wie historisches Bewusstsein und moralische Sensibilität stärkt, sondern auch demokratische Partizipation und kritisches Urteilsvermögen fördert. In der Verbindung von Kunst, Bildung und Wissenschaft eröffnet sich ein Experimentierfeld, das über die Bühne hinausreicht und auf die Entwicklung einer aktiven, mündigen und reflektierenden Zivilgesellschaft abzielt.
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