Sympathy for the devil?
Zur aufklärerischen Funktion des Bösen in Friedrich Schillers Erzählung 'Verbrecher aus Infamie eine wahre Geschichte'/'Der Verbrecher aus verlorener Ehre'
DOI:
https://doi.org/10.25365/wdr-05-02-02Schlagworte:
Friedrich Schiller, Der Verbrecher aus verlorener Ehre, Kriminalliteratur, Wirkungsästhetik, AufklärungAbstract
peer-reviewed
In ihrem Beitrag nimmt Lydia Rammerstorfer eine Re-Lektüre von Friedrich Schillers bekannter Kriminalerzählung Verbrecher aus Infamie/Der Verbrecher aus verlorener Ehre vor. Auf Basis eines integrativen Ansatzes, der ideengeschichtliche, wirkungsästhetische, sozial- und rechtsgeschichtliche sowie publikationsstrategische Aspekte zusammenführt, wird Schillers Poetik des aufklärerischen Erzählens von Verbrechen rekonstruiert. Im Zentrum steht die Frage nach narratologischen Verfahren der literarischen Darstellung und aufklärerischen Funktionalisierung des ‚Bösen‘, wofür auch auf einschlägige theoretische Schriften nicht nur von Schiller, sondern auch von Immanuel Kant und Gotthold Ephraim Lessing zurückgegriffen wird.
In her contribution, Lydia Rammerstorfer undertakes a re-reading of Friedrich Schiller's well-known crime story Verbrecher aus Infamie/Der Verbrecher aus verlorener Ehre. On the basis of an integrative approach that brings together aspects of the history of ideas, the aesthetics of effects, social and legal history and publication strategy, Schiller's poetics of the Enlightenment narrative of crime is reconstructed. The focus is on the question of narratological procedures of literary representation and the Enlightenment functionalization of ' badness', for which reference is also made to relevant theoretical writings not only by Schiller, but also by Immanuel Kant and Gotthold Ephraim Lessing.