Editorial

Sprachliche Kombinationsformen, Hybridisierungen und Neukreationen in der Migrationsgesellschaft

Autor/innen

  • Maria Weichselbaum Universität Wien
  • Nina Simon Universität Leipzig
  • Silvia Demmig Pädagogische Hochschule Oberösterreich
  • İnci Dirim Universität Wien
  • Assimina Gouma Pädagogische Hochschule Oberösterreich
  • Sabine Guldenschuh Universität Wien
  • Nazli Hodaie Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Heidi Rösch Pädagogische Hochschule Karlsruhe

DOI:

https://doi.org/10.25365/mpzd-2022-1-1

Schlagworte:

Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik, Sprachalternation, migrationsgesellschaftliche Sprach(en)verhältnisse

Abstract

Code-Mixing, Code-Switching, Transfer als Phänomene der Sprachalternation oder das sog. Kiezdeutsch sowie andere Hybridisierungen sind Formen sprachlicher Ausdrucksweisen, die sich im Alltag einer migrationsbedingt mehrsprachigen Umgebung herausbilden. Darstellungen dieses migrationsgesellschaftlichen Sprachwandels sind allerdings weder in der (Sprach-)Wissenschaft noch in Film und Literatur neutral, sie folgen vielmehr unterschiedlichen Perspektiven und Interessen. Es finden sich sowohl Muster, die den Sprachwandel skandalisieren und die Sprecher*innen an den gesellschaftlichen Rand drängen, als auch solche, die eine Deskandalisierung und Normalisierung dieses Sprachwandels anstreben wollen, oder aber einen exotischen Status der Sprecher*innen stärken. Deshalb nähert sich diese erste Ausgabe der Zeitschrift "Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik" der Funktionalisierung des migrationsbedingten Sprachwandels durch die Dominanzgesellschaft als Regulatorium gesellschaftlicher Strukturen an und diskutiert sie aus der Perspektive der Sprecher*innen als Ausdruck einer gesellschaftlichen Position(ierung) und (Nicht-)Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Kontexten sowie als Desideratum didaktischer Zugänge.

Autor/innen-Biografien

Maria Weichselbaum, Universität Wien

Maria Weichselbaum ist Senior Scientist am Institut für Germanistik, Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Wien und arbeitet u.a. zu sprachlicher Bildung und Sprachförderung im Elementarbereich sowie zu sprachlichem Input und Sprachaneignung bei ein- und mehrsprachigen Kindern.

Nina Simon, Universität Leipzig

Nina Simon ist Juniorprofessorin für DaF/DaZ mit dem Schwerpunkt Kulturstudien am Herder-Institut der Universität Leipzig und arbeitet zu DaFZ-Fragestellungen sowie solchen der Deutschdidaktik und der Kulturellen Bildung in der Tradition der Cultural Studies.

Silvia Demmig, Pädagogische Hochschule Oberösterreich

Silvia Demmig ist Professorin für Didaktik-Methodik Deutsch als Zweitsprache an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Sie arbeitet u.a. zu Mehrsprachigkeit, Testen und Prüfen von Wissenschaftssprache im Fach Deutsch als Fremdsprache sowie Kompetenzen von Lehrenden in Deutsch als Fremd-/Deutsch als Zweitsprache.

İnci Dirim, Universität Wien

İnci Dirim ist Deutschlehrerin, Übersetzerin, Germanistin, Erziehungswissenschaftlerin und seit März 2010 Universitätsprofessorin für Deutsch als Zweitsprache an der Universität Wien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Deutsch als Zweitsprache, bildungswissenschaftliche Zugänge (zum Fach) und Didaktik der Mehrsprachigkeit.

Assimina Gouma, Pädagogische Hochschule Oberösterreich

Assimina Gouma ist Professorin für Migrationspädagogik und sprachliche Diversität an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Sie arbeitet u.a. zu Linguizismus und Mehrsprachigkeit, Intersektionalität und Segregation im Bildungsbereich.

Sabine Guldenschuh, Universität Wien

Sabine Guldenschuh ist Senior Scientist am Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache des Instituts für Germanistik der Universität Wien (Karenzvertretung Maria Weichselbaum). Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Lehrer*innenbildung (in) der Migrationsgesellschaft, Mehrsprachigkeit im Bildungskontext und Sprachdiagnostik.

Nazli Hodaie, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

Nazli Hodaie arbeitet an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd u.a. zu folgenden Schwerpunkten: Literatur der Postmigration, (literarische) Mehrsprachigkeit, subjektivierungskritische Perspektiven auf Literatur und Literaturdidaktik (Fokus „Migration und Flucht“) sowie Kritik des Okzidentalismus.

Heidi Rösch, Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Heidi Rösch war bis zur Rente 2020 Professorin am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind poetische Mehrsprachigkeit, Migrationsliteratur und literarisch-sprachliche Bildung, Deutschunterricht in der Migrationsgesellschaft sowie Deutsch als Zweitsprache und mehr sprachliche Bildung.

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Veröffentlicht

2022-08-05