Editorial

Spannungsverhältnisse migrationspädagogischer Zweitsprachdidaktik

Autor/innen

  • Nazli Hodaie Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
  • Sabine Guldenschuh Universität Wien
  • Silvia Demmig Pädagogische Hochschule Oberösterreich
  • İnci Dirim Universität Wien
  • Assimina Gouma Pädagogische Hochschule Wien
  • Heidi Rösch Pädagogische Hochschule Karlsruhe
  • Nina Simon Universität Leipzig
  • Maria Weichselbaum Universität Wien

DOI:

https://doi.org/10.25365/mpzd-2023-2-1

Schlagworte:

Migrationspädagogik, Spannungsverhältnisse, Zweitsprachdidaktik, Machtverhältnisse, 'native'

Abstract

Spannungsverhältnisse sind aus einer migrationspädagogischen Betrachtung ein konstitutives Charakteristikum des interdisziplinären Bereichs der Zweitsprachdidaktik. So sieht sich eine machtkritische Zweitsprachvermittlung mit der Schwierigkeit konfrontiert, bei einer erforderlichen Normkonformität in der Vermittlung gleichzeitig Normkritik vermitteln zu wollen. Obgleich die Kritik an symbolischer Hierarchisierung von Sprachen, Sprachvarietäten und Sprechweisen, die bspw. als Argument zur sozialen Exklusion von Menschen genutzt wird, legitim und auch angeraten ist, liegt die Verantwortung neben der Kritik genauso in der Ermöglichung zum Erwerb der hegemonialen Sprache. In einem ähnlichen Dilemma befinden sich Erziehungsberechtigte, wenn ihnen auf der einen Seite angeraten wird, Deutsch zur Familiensprache zu machen, andererseits aber gefordert wird, in der (als solche selbst- oder fremdbetrachteten) Erstsprache mit den Kindern zu sprechen.

Autor/innen-Biografien

Nazli Hodaie, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd

Nazli Hodaie arbeitet an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd u.a. zu folgenden Schwerpunkten: Literatur der Postmigration, (literarische) Mehrsprachigkeit, subjektivierungskritische Perspektiven auf Literatur und Literaturdidaktik (Fokus „Migration und Flucht“) sowie Kritik des Okzidentalismus.

Sabine Guldenschuh, Universität Wien

Sabine Guldenschuh ist Senior Scientist am Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache der Universität Wien und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Deutsch im Kontext von Mehrsprachigkeit der Universität Flensburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Lehrer:innenbildung (in) der Migrationsgesellschaft, Mehrsprachigkeit im Bildungskontext und Sprachdiagnostik.

Silvia Demmig, Pädagogische Hochschule Oberösterreich

Silvia Demmig ist Hochschulprofessorin für Didaktik-Methodik Deutsch als Zweitsprache an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Sie arbeitet u.a. zu Mehrsprachigkeit, Testen und Prüfen von Wissenschaftssprache im Fach Deutsch als Fremdsprache sowie Kompetenzen von Lehrenden in Deutsch als Fremd-/Deutsch als Zweitsprache.

İnci Dirim, Universität Wien

İnci Dirim ist Deutschlehrerin, Übersetzerin, Germanistin, Erziehungswissenschaftlerin und seit März 2010 Universitätsprofessorin für Deutsch als Zweitsprache an der Universität Wien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Deutsch als Zweitsprache, bildungswissenschaftliche Zugänge (zum Fach) und Didaktik der Mehrsprachigkeit.

Assimina Gouma, Pädagogische Hochschule Wien

Assimina Gouma ist Hochschulprofessorin am Institut für Urban Diversity Education (I:UDE) an der Pädagogischen Hochschule Wien sowie Lektorin an der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich. Sie arbeitet u.a. zu Linguizismus und Mehrsprachigkeit, Intersektionalität und Segregation im Bildungsbereich.

Heidi Rösch, Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Heidi Rösch war bis zur Rente 2020 Professorin am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind poetische Mehrsprachigkeit, Migrationsliteratur und literarisch-sprachliche Bildung, Deutschunterricht in der Migrationsgesellschaft sowie Deutsch als Zweitsprache und mehr sprachliche Bildung.

Nina Simon, Universität Leipzig

Nina Simon ist Juniorprofessorin für DaF/DaZ mit dem Schwerpunkt Kulturstudien am Herder-Institut der Universität Leipzig und arbeitet zu DaFZ-Fragestellungen sowie solchen der Deutschdidaktik und der Kulturellen Bildung in der Tradition der Cultural Studies.

Maria Weichselbaum, Universität Wien

Maria Weichselbaum ist Senior Scientist am Institut für Germanistik, Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Universität Wien und arbeitet u.a. zu sprachlicher Bildung und Sprachförderung im Elementarbereich sowie zu sprachlichem Input und Sprachaneignung bei ein- und mehrsprachigen Kindern.

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Veröffentlicht

2023-09-21