Editorial
Spannungsverhältnisse migrationspädagogischer Zweitsprachdidaktik
DOI:
https://doi.org/10.25365/mpzd-2023-2-1Schlagworte:
Migrationspädagogik, Spannungsverhältnisse, Zweitsprachdidaktik, Machtverhältnisse, 'native'Abstract
Spannungsverhältnisse sind aus einer migrationspädagogischen Betrachtung ein konstitutives Charakteristikum des interdisziplinären Bereichs der Zweitsprachdidaktik. So sieht sich eine machtkritische Zweitsprachvermittlung mit der Schwierigkeit konfrontiert, bei einer erforderlichen Normkonformität in der Vermittlung gleichzeitig Normkritik vermitteln zu wollen. Obgleich die Kritik an symbolischer Hierarchisierung von Sprachen, Sprachvarietäten und Sprechweisen, die bspw. als Argument zur sozialen Exklusion von Menschen genutzt wird, legitim und auch angeraten ist, liegt die Verantwortung neben der Kritik genauso in der Ermöglichung zum Erwerb der hegemonialen Sprache. In einem ähnlichen Dilemma befinden sich Erziehungsberechtigte, wenn ihnen auf der einen Seite angeraten wird, Deutsch zur Familiensprache zu machen, andererseits aber gefordert wird, in der (als solche selbst- oder fremdbetrachteten) Erstsprache mit den Kindern zu sprechen.
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