Editorial
Linguizismuskritische (Zweitsprach-)Didaktik
DOI:
https://doi.org/10.25365/mpzd-2025-4-1Schlagworte:
Linguizismuskritik, Didaktik, Zweitsprachdidaktik, Differenzverhältnisse, BildungsinstitutionenAbstract
(Neo-)Linguizismuskritische Perspektiven stellen schon lange einen zentralen Bestandteil migrationspädagogischer Auseinandersetzungen um Sprache und sprachliche Verhältnisse dar (v.a. Dirim 2010). Aktuell beschäftigen sich diese Betrachtungsweisen mit der Wirkmächtigkeit von Sprache(n) sowie diskriminierenden Aspekten, die mit dem Gebrauch bestimmter Sprachen, Akzente, Varietäten etc. einhergehen (bspw. Bjegač, 2020; Dirim & Mecheril, 2018; Khakpour, 2023; Pokitsch 2022; Thoma/Knappik 2015; Dirim/Pokitsch 2018). In den Fokus rückt dabei die Frage, wie Sprecher*innen aufgrund ihrer Sprache(n) und Sprechweisen abgewertet werden (Dirim 2010) ebenso wie um eine Analyse davon, wie sich bestimmtes Sprechen in migrationsgesellschaftlichen Differenzverhältnissen artikuliert. Aspekte des Ein- und Ausschlusses durch Sprache und Sprechweisen in formalen Bildungsinstitutionen und anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen werden dabei virulent, zudem stellt sich die Frage, wie linguizistische Verhaltensweisen und Erfahrungen auf individuelle Bildungsprozesse einwirken und diese beeinflussen können.
Die vierte Ausgabe der Vereinszeitschrift „Migrationspädagogische Zweitsprachdidaktik“ versucht, eine Schnittstelle zwischen linguizismuskritischen Analysen und Didaktiken zu finden, auch um die Vorstellung zu überwinden, dass es sich bei „Theorie“ und „Praxis“ um voneinander unabhängige Sphären der Betätigung handelt. Dadurch wird ein Möglichkeitsraum eröffnet, in dem eine Auseinandersetzung mit Möglichkeiten des linguizismuskritischen Arbeitens in didaktischen Zugängen und in Bildungseinrichtungen stattfinden kann.
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