Die Geschichtlichkeit der Translation(swissenschaft)
Zur paradigmatischen Relevanz der maschinellen Übersetzung
DOI :
https://doi.org/10.25365/cts-2019-1-2-3Mots-clés :
Maschinelle Übersetzung, Geschichte der Translationswissenschaft, Translationsgeschichte, TranslationstheorieRésumé
Obwohl die maschinelle Übersetzung mittlerweile ein alltägliches und allgegenwärtiges Phänomen darstellt, stößt sie in der kultur- bzw. sozialwissenschaftlich orientierten Translationswissenschaft auf weitestgehendes Desinteresse. Der Aufsatz versucht zu zeigen, dass dies kein Zufall ist, sondern durch die Geschichte der Translationswissenschaft selbst erklärt werden kann. Es wird herausgearbeitet, dass die maschinelle Übersetzung im Übergang vom Paradigma der ‚Umkodierung‘ zum Paradigma der ‚Handlung‘, der zugleich die Emanzipation der Translationswissenschaft von der Linguistik markiert, in einen systematisch erzeugten blinden Fleck gerät: Die Leitvorstellung eines übersetzenden Subjekts führt zwangsläufig zur Ausblendung der maschinellen Übersetzung, deren zunehmende gesellschaftliche Relevanz diese Leitvorstellung wiederum empirisch unter Druck setzt. Der Aufsatz schlägt vor, der Herausforderung, die die real existierende maschinelle Übersetzung für eine auf die Humantranslation fokussierte Translationswissenschaft bedeutet, durch die Anerkennung der konstitutiven Geschichtlichkeit der Translation zu begegnen.
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© Tomasz Rozmyslowicz 2019
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