Objektivität und Macht
Das Genre "Schulbuch" als Hegemonieinstrument
DOI:
https://doi.org/10.48646/zisch.190105Schlagworte:
Genrekritik, Wissen, WissenskonstruktionAbstract
Viele Studierende beginnen ihr geschichtswissenschaftliches Studium mit der Erwartung, durch den Einsatz der richtig gewählten Methode objektiv festzumachende Wahrheiten hinter Quellen erkennen und vermitteln zu können. Dass dies nicht der Fall ist, ist im akademischen Diskurs überwiegend akzeptiert. Die Erwartung an das wissenschaftliche Schreiben unterscheidet sich demnach maßgeblich zwischen dem akademischen Bereich und der breiteren Öffentlichkeit. Eine Ursache für diese Diskrepanz verorten wir, im Fall der Geschichtswissenschaft, in der Art und Weise, wie in der Schule Geschichte dargestellt wird. Schulbücher tragen als hegemoniales Instrument der Inhalts- und Wissensvermittlung dazu bei, Buchinhalte als gegebene Wahrheit zu akzeptieren. Es versteckt die komplexen wissenschaftlich-diskursiven Prozesse, die Wissen erzeugen. Wir unterscheiden daher das Genre "Schulbuch" von dem von uns definierten Genrecluster "wissenschaftlicher Text", wobei beide Objektivitäts- und Wahrheitsansprüche konträr behandeln. Durch eine Genrekritik zeigen wir, wie das Genre innerhalb seines institutionellen und ideologischen Kontextes seine Positionen reproduziert und sich selbst erhält.
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