Programmierbarkeit?

"Memetisches Engagement" und bioinformationelles Denken befragen

Autor/innen

  • Iz Paehr
  • Johanna Schaffer Universität Kassel

DOI:

https://doi.org/10.21243/mi-01-23-20

Abstract

Ausgangspunkt dieses Textes ist die Selbstverständlichkeit, die epidemiologischen Metaphern in Diskursen des Digitalen zukommt. Anlass unserer Überlegungen ist ein marginales kommunikationswissenschaftliches Forschungspapier mit dem Titel Exploring the Utility of Memes for U.S. Government Influence Campaigns (Vera Zakem, Megan McBride, Kate Hammerberg 2018), erstellt für das militärische Center for Naval Analysis und finanziert von Forschungsgeldern des 2018 von Republikaner*innen geführten US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. Wir beschäftigen uns mit diesem Papier, weil es sich als kommunikationswissenschaftliche Arbeit in und zu digitaler Kommunikation explizit auf die evolutionsbiologischen Konzepte Richard Dawkins bezieht. Der Verknüpfung von Konzepten des Digitalen, des Biologischen und des Kommunikativen wollen wir folgen, um eine Verbindung zu bioinformationellen Vorstellungen und zu Eugenik als Teil ihrer historischen Grundlage zu ziehen, und weiters, um die historische, rassistische und antisemitische, Dimension des Typen-Sehen-Lernens mit heutiger Gesichtserkennungssoftware zu verbinden. Wir werden Widerstand gegen diese Praxis beschreiben und mit der Aufforderung enden, andere als an Ableismus orientierte Subjektivierungsformen zu entwickeln.

 

 

Veröffentlicht

2023-03-21

Zitationsvorschlag

Paehr, I., & Schaffer, J. (2023). Programmierbarkeit? : "Memetisches Engagement" und bioinformationelles Denken befragen. Medienimpulse, 61(1), 32 Seiten. https://doi.org/10.21243/mi-01-23-20