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Mit ihren Kommunikationssystemen („Social Media“) haben verschiedene politische und ökonomische Interessensvertreter die Art und Weise, wie extremistische Ideologien verbreitet und aufgenommen werden, genutzt, um global vernetzte virtuelle Plattformen zu etablieren und durchzusetzen. Diese Plattformen sind zu zentralen Schauplätzen der Radikalisierung und affektiven Verstärkung geworden, auf denen gezielt junge Menschen angesprochen werden, um für radikale und extreme Argumente gewonnen zu werden.
Der Digitale Kapitalismus ist ein Forschungsfeld, dessen Konturen sich seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit dem Siegeszug des Internets, dem Ausbau des Informationsmarkts und dem Aufstieg marktbeherrschender Plattformen wie Google, Amazon oder Facebook deutlicher herausgebildet haben. Während digitale Technologien bereits seit Langem ökonomische Prozesse und vor allem Finanzmärkte beeinflussen, wurde die spezifische Dynamik eines genuin Digitalen Kapitalismus erst durch die zunehmende Bedeutung datenbasierter Geschäftsmodelle, algorithmischer Steuerung und globaler Vernetzung sichtbar, die auch an der „Ideologie der Werbekörper“ im Blick auf Influencer*innen deutlich wird. Diese Entwicklungen greifen tief in gesellschaftliche Machtverhältnisse, Arbeitsstrukturen und Teilhabechancen ein und sind Gegenstand aktueller wissenschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Debatten, wie nicht zuletzt mit den Diskussionen zum Digitalen Humanismus deutlich wurde.