CfP: Schreibwerkstatt "Intersektionalität in geschichtswissenschaftlicher und geschichtsdidaktischer Perspektive" (3/2024)
Als Wissensprojekt hat sich Intersektionalität als Querschnittskategorie zur Analyse von kulturellen und gesellschaftlichen Machtverhältnissen in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften herausgebildet und wird auch zunehmend in der Bildungsforschung und den Fachdidaktiken rezipiert. Die Diskussion um das Zusammenwirken verschiedener Dimensionen sozialer Ungleichheit wie Geschlecht, Klasse, race hat jedoch schon eine längere Tradition. Der Begriff Intersektionalität hat seine Wurzeln im Black Feminism und der Critical Race Theory und wurde u. a. von der US-amerikanischen Rechtswissenschaftlerin Kimberlé Crenshaw 1989 geprägt. Ähnlich wie die Konzepte Heterogenität und Diversität fokussiert Intersektionalität auf soziale Differenzverhältnisse sowohl auf der gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Makroebene als auch auf der Mikroebene der Praktiken, Subjektivitäten und Erfahrungen.
Allerdings unterscheidet sich das Intersektionalitätskonzept dadurch, dass es weder affirmativ auf die Vermittlung zwischen sozialen Unterschieden ausgerichtet ist noch multiple Differenz- und Ungleichheitsverhältnisse additiv betrachtet. Vielmehr untersucht die intersektionale Perspektive Interdependenzen von Differenzmerkmalen, also ihre Gleichzeitigkeit und Verschränkung, und fragt nach den damit verbundenen gesellschaftlichen Macht- und Ungleichheitsverhältnissen, immer auch mit dem Ziel, zu sozialer Gerechtigkeit beizutragen. Hinzu kommt der Anspruch einer reflexiven und kritischen Auseinandersetzung mit sozialen und gesellschaftlichen Ungleichheiten, d. h. auch mit Privilegien wie whiteness.
Ausführliche Informationen (pdf)
Um die Einzelbeträge konzeptionell in Beziehung zu setzen und die Arbeit an den Texten zu intensivieren, treffen sich alle Beitragenden des Heftes zu einer Schreibwerkstatt. Mit dem konzentrierten Austausch im Rahmen der Schreibwerkstatt, die online stattfindet, wird die Finalisierung und Überarbeitung der Beiträge vorbereitet.
Bitte schicken Sie dazu Ihren Vorschlag (max. 3.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis zum 14. Oktober 2022 an: intersektional-oezg@uibk.ac.at. Die Beiträge können in deutscher oder englischer Sprache verfasst werden. Mit der Zusendung des Abstracts erklären Sie sich bereit, an den Terminen am 16.12.2022, 10.02.2023 und 17.02.2023 teilzunehmen, dazu einen Beitragsentwurf bis zum 27.01.2023 einzureichen und einen anderen Text zu kommentieren (siehe oben pdf).