editorial: flucht & asyl

Autor/innen

  • Reinhard Sieder Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien

DOI:

https://doi.org/10.25365/oezg-2017-28-2-1

Abstract

Flucht und Asyl sind Folgen kriegerischer, oft auch globalisierter Konflikte, regionaler Armut, ökologischer Katastrophen und westlicher Gouvernementalität. Immer deutlicher unterscheiden sich Fluchten und Fluchtmigrationen aus den Kriegs- und Krisengebieten der Welt von anderen Migrationen im 19. und 20. Jahrhundert. Phasen der Migration koppeln sich an Phasen der Flucht und umgekehrt. Deshalb sprechen die Autor*innen von „Fluchtmigration“.
Die Beiträge dieses Bandes gelangen zu anderen Modellbildungen und Theorien als ältere Migrationssoziologien. Sie setzen sich kritisch mit Grundbegriffen und Theorien der Migration auseinander, die nach dem Ersten Weltkrieg entwickelt wurden: „Migration“, „Arbeitsmigration“, „Zwangsmigration“, „Flucht“, „Assimilation“, „Absorption“ bzw. „Integration“ u.a. Dazu werden zwei neue Zugangswege aufgetan: zum einen einer aus der Wissens-, Rechts- und Institutionengeschichte, die aufdecken kann, wie Diskurse Wirklichkeiten mit erzeugen und was sie
verzerren, unsichtbar machen oder verschweigen; zum anderen einer aus der historisch-sozialwissenschaftlichen, qualitativen und kommunikativen Forschung, die untersucht, wie sich Flucht und Fluchtmigration und ein Leben im Aufnahme- oder Asylland fallspezifisch und in praxi vollziehen.

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Veröffentlicht

2017-08-01

Zitationsvorschlag

Sieder, R. (2017). editorial: flucht & asyl. Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften, 28(2), 5–23. https://doi.org/10.25365/oezg-2017-28-2-1