Call 1/2025: Künstliche Intelligenz

2024-11-13

MEDIENIMPULSE Call 01/2025
Künstliche Intelligenz: Relationen, Sozialisation, Lernumgebungen. Medienpädagogische Perspektiven auf aktuelle Entwicklungen im Bereich der KI/AI

Alessandro Barberi
Thomas Ballhausen
Florian Danhel
Klaus Himpsl-Gutermann
Katja Schirmer

Dreiarmige Roboter dirigieren Orchester, Algorithmen lenken auf spezifische Bedürfnisse abgestimmte Informationsverteilung, zunehmend autonomere Automatisierungsprozesse verwandeln irreversibel menschliche Lebenswirklichkeiten: Künstliche Intelligenz (KI/AI) ist nicht nur in Schlagzeilen ein dominanter Faktor, vielmehr hat sie sich in erstaunlicher Geschwindigkeit in die unterschiedlichsten Teilbereiche globaler bzw. planetarer Systeme eingeschrieben. In einer Gesellschaft, in der Digitalität zum zentralen Moment der Selbstverfasstheit und auch -beschreibung wurde, ist es unabdingbar, dass Technologie auch auf ihre sozialen, bildungs- und demokratiepolitischen Auswirkungen hin befragt wird. Angesichts der Verhandlungen rund um Industrie 4.0 – z. B. umfassende Digitalisierung – und Industrie 5.0 – z. B. Kooperation von Mensch(en) und Maschin(en) – ist es insbesondere aus Perspektive der Medienpädagogik angezeigt, die aktuellen Entwicklungen nicht nur konstruktiv und kritisch zu analysieren, sondern sich aktiv aus ihren Interessenslagen heraus einzubringen und vor allem auch die tiefenhistorische Dimension neuester Tendenzen nicht zu unterschlagen.

Wenn also der Begriff der Artificial Intelligence (AI) bereits im Rahmen der Dartmouth Conference (1956) – u. a. von Marvin Minsky und Claude Elwood Shannon – geprägt wurde, so ist es zeithistorisch bemerkenswert und höchst relevant, dass sich an den grundlegenden gesellschaftspolitischen Problemstellungen auch angesichts von Virtual Reality, Augmented Reality und ChatGPT im Grunde nicht viel geändert hat. Denn auch fast 70 Jahre später geht es immer noch um die genaue Bestimmung des Verhältnisses von Mensch(en) und Maschine(n), um die Kybernetisierung und die fortschreitende Digitalisierung der Lebens-, Bildungs- und Arbeitswelt bzw. um die Frage, ob Maschinen Bewusstsein, Gefühle oder eben Intelligenz entwickeln können.

Unter Bezugnahme auf die aktuellen Debatten um Relationen und Vernetzung, (mediale) Sozialisation und die Ausgestaltung konkreter KI-basierter Lernumgebungen nehmen die MEDIENIMPULSE mit diesem Schwerpunkt konkrete Themenstellungen in den Blick, an denen sich gegenwärtige Anliegen und Herausforderungen des Bildungsbereichs produktiv beschreiben und kritisch verhandeln lassen. Dabei ist es weiterhin von pädagogischer als auch (bildungs-)wissenschaftlicher Bedeutung, dass bei der Beschäftigung mit Künstlicher Intelligenz Aspekte des Erkenntnismittels, des Arbeitsinstruments aber auch des Untersuchungsgegenstandes, der eben keineswegs als neutral einzustufen ist, miteinander verschwimmen.

Dies zeigt sich nicht zuletzt in dem Spannungsverhältnis zwischen einer nachweisbar stärker werdenden Verfügbarkeit von Geräten bzw. Applikationen wie ChatGPT und der Notwendigkeit eines kompetenten, kreativen und vor allem auch ethischen Umgangs mit ebendiesen Angeboten, die verstärkt auch in Lehr-/Lernkontexten eingesetzt werden. Auch angesichts der im Bildungsbereich und in der Forschung sehr unterschiedlichen Interessenslagen und des für die Freiheit von Forschung, Lehre und Bildung nicht ungefährlichen Drucks durch Vorgaben proprietärer Systeme (bzw. der damit verbundenen Anbieter wie Google, Microsoft, Amazon, Facebook etc.) braucht es aus medienpädagogischer Perspektive umso mehr ein Bekenntnis zu Richtlinien, die Prinzipien wie Verantwortung, Erklärbarkeit, Fairness, Achtung vor der menschlichen Autonomie, Nachhaltigkeit und Schadensverhütung ins Zentrum stellen.

Mit dem Call zur Ausgabe 01/2025 der MEDIENIMPULSE „Künstliche Intelligenz. Relationen, Sozialisation, Lernumgebungen“ laden wir ein, diese und weitere Problemstellungen und Herausforderungen im Verhältnis von Medienpädagogik und aktuellen Entwicklungen im Bereich KI zu diskutieren. Relevant können dafür unter anderem die folgenden Fragestellungen sein:

  • Welche neuen Formen von Gemeinschaft sind unter Einbeziehung von KI denkbar, konkret beschreibbar und auch (bildungs-)politisch wünschenswert? Welche sozialen Verhältnisse bergen reale Optionen der Verbesserung, welche eher Konfliktpotenziale? Wie lassen sich aus medienpädagogischer Perspektive Fragen der Nachhaltigkeit und sprachlichen Ausdifferenzierungen (z. B. ‚global‘ vs. ‚planetar‘) berücksichtigen? Wie kann der menschliche Arbeitsfaktor bei der Gestaltung und Weiterentwicklung von (generativer) KI herausgearbeitet und bildungswirksam verhandelt werden?

  • Auf welche Weise prägt KI zunehmend die Ausgestaltung (digitaler) Lernumgebungen? Welche produktiven Bezugnahmen lassen sich dabei, etwa auch anhand von Case Studies, konkret beschreiben – nicht zuletzt für so unterschiedliche medienpädagogisch relevante Bereiche wie Learning Analytics, Classroom Management, Wissensmanagement und Aufgabenerstellung? Wie kann die besondere Stellung von Chatbots für individuelles Lernen bzw. bedürfnisorientierte Förderangebote noch besser in umfassende Lehr-/Lernkontexte integriert werden?

  • Welche neuen Kompetenzen lassen sich angesichts veränderter (medialer) Sozialisationsprozesse aus medienpädagogischer Sicht beschreiben oder auch antizipieren? Wie kann KI dabei – ganz im Sinne der Medienkritik – eine Option sein, „divergent thinking“ zu befördern, Kritikfähigkeit zu schärfen und Formen des Lehrens, Lernens und Innovierens dezentraler und demokratischer auszugestalten?

  • Welche Rolle kommt dem Bereich der Kreativität in den neuen gesamtgesellschaftlichen Wirklichkeiten und dem medienpädagogischen Arbeitsalltag zu? Wie wirkt sich dahingehend KI beispielsweise auf Formen der Kommunikation aus, welche Möglichkeiten und Hindernisse lassen sich bei der Entwicklung von Konzepten, Strategien und Ansätzen der Problemlösung inklusiver gestalten? Welche Formen von (kreativer) Produktion, Verteilung und Konsumption lassen sich beschreiben und konstruktiv weiterentwickeln? Wie und auf welche Weise haben die Künste Entwicklungen im Bereich der KI antizipiert und vor der realen Umsetzung verhandelt?

  • Wie kann die Medienpädagogik zu einem kritischen Diskurs der Befragung von Produktivität, Effizienz und Optimierung beitragen, der sich aktueller Entwicklungen und Herausforderungen bewusst ist (z. B. Prinzipien der Datafizierung, des Outsourcing, der unkritisch implementierten Resilienz und der Fortschreibung von gesellschaftlichen Asymmetrien)? Welche Formen der Anschaffung, Nutzung und Sicherstellung einer tatsächlich nachhaltigen Bildungsinfrastruktur sind damit verbunden? Welche (modularen) Strukturen wären notwendig, um eine Lehr-/Lernkultur unter Bezugnahme auf KI zu entwickeln, die eine Kultur (und entsprechende Formate) des Experimentierens, des Forschens und Innovierens aktiv fördert?

  • Wie kann die Medienpädagogik eine Aufwertung der (Medien-)Ethik und verantwortungsvolles Handeln in Bezug auf KI fruchtbar machen und die Ausgestaltung innovativer Wissensformate, insbesondere angesichts eines Kritik-Verständnisses abseits ideologiegetriebener Debatten, zukunftsgerichtet und ethisch reflektiert voranbringen? Wie können aus einer aufgeklärten (medien-)ethischen Perspektive dringend anstehende medienpädagogische Anschlüsse an aktuelle Diskurse (z. B. Posthumanismus, Digitaler Humanismus, Affekt, Affordanz) formuliert und vorangetrieben werden?

  • Wie kann die Medienpädagogik zu einer konkreteren, auch praxisorientierten Beschreibung von Verantwortung und nicht zuletzt Verantwortlichkeit von KI beitragen? Wie lassen sich hier kritische Aspekte wie Status (z. B. Werkzeug vs. Akteur*innen) praxisnah beschreiben? Welche vorhandenen Modelle kooperativer Lern- und Arbeitswelten lassen sich entwickeln und welche Rolle können dabei Impulse aus anderen Wissensbereichen spielen (z. B. Agilität, Science and Technology Studies, Wissensorientiertes Projektmanagement)?

  • Wie kann eine avancierte Medienpädagogik angesichts ihrer aktuellen Anliegen auch historisches Quellenmaterial wieder verstärkt für sich aktivieren, um die stets virulenten Fragenfelder Wahrnehmung, Bewusstsein und Mediatisierung unter direkter Bezugnahme auf KI produktiv zu verhandeln? Auf welche Weise können medienpädagogisch relevante historische Positionen beispielsweise aus der Philosophie (z .B. Walter Benjamin, Ludwig Wittgenstein), Technikkritik (z. B. Günther Anders, Gotthard Günther) oder auch der Literatur (z. B. Margaret Cavendish, Bertha von Suttner) kritisch (re-)kontextualisiert und für eigene Vorhaben intelligibel gemacht werden?

  • Wie können die medienpädagogisch relevanten Dimensionen des Räumlichen und des Zeitlichen unter der Perspektive von KI neu verhandelt werden? Welche Wissensräume – von der Schule bis zum Museum, von der Hochschule bis zum Archiv – können dabei für aktuelle Herausforderungen und Bedürfnisse produktiv gemacht werden? Welche neuen Anwendungsgebiete lassen sich erschließen, wenn Raum und Zeit als Ressourcen für non-disruptive Formen des Lehrens, Lernens und Vermittelns verstanden werden (z. B. Schaffen von Freiräumen in Unterrichtskonzepten, forschungsgeleitete Lehre, prozessorientierte Forschungsmethoden)?


Die Herausgeber/innen dieser Schwerpunktausgabe sind

Alessandro Barberi
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg / Universität Wien
alessandro.barberi@medienimpulse.at
alessandro.barberi@ovgu.de
alessandro.barberi@univie.ac.at

Thomas Ballhausen
Pädagogische Hochschule Wien
thomas.ballhausen@medienimpulse.at
t.ballhausen@gmail.com

Florian Danhel
Pädagogische Hochschule Wien
florian.danhel@medienimpulse.at
florian.danhel@phwien.ac.at

Klaus Himpsl-Gutermann
Pädagogische Hochschule Wien
klaus.himpsl-gutermann@medienimpulse.at
klaus.himpsl-gutermann@phwien.ac.at

Katja Schirmer
Pädagogische Hochschule Wien
katja.schirmer@phwien.ac.at


Auswahlbibliografie

Baron, Naomi S. (2023): Who Wrote This? How AI and the Lure of Efficiency Threaten Human Writing, Stanford: Stanford University Press.
Bauer, Susanne/Heinemann, Torsten/Lemke Thomas (Hg.)(2020): Science and Technology Studies. Klassische Positionen und aktuelle Perspektiven. 2. Auflage, Berlin: Suhrkamp.
Beckers, Anna/Teubner, Gunther (2024): Digitale Aktanten, Hybride, Schwärme. Drei Haftungsregime für künstliche Intelligenz, Berlin: Suhrkamp.
Coeckelbergh, Mark (2020): AI Ethics, Cambridge (Massachusetts): The MIT Press.
Crawford, Kate (2021): Atlas of AI: Power, Politics and the Planetary Costs of Artificial Intelligence, New Haven (Connecticut): Yale University Press.
Dalkir, Kimiz (2011): Knowledge Management in Theory and Practice. Second Edition, Cambridge (Massachusetts): The MIT Press.
Easley, David/Kleinberg, Jon (2010): Networks, Crowds and Markets, Cambridge: Cambridge University Press.
Floridi, Luciano (2013): The Ethics of Information, Oxford: Oxford University Press
Heinrichs, Bert/Heinrichs, Jan-Hendrik/Rüther, Markus (2022): Künstliche Intelligenz, Berlin: De Gruyter.
Krämer, Sybille/Noller, Jörg (Hg.)(2024): Was ist digitale Philosophie? Phänomene, Formen und Methoden, Berlin: Brill.
Lämmel, Uwe/Cleve, Jürgen (2023): Künstliche Intelligenz. Wissensverarbeitung – Neuronale Netze, 6. aktualisierte Auflage, München: Hanser.
Miller, Arthur I. (2019): The Artist in the Machine. The World of AI-powered Creativity, Cambridge (Massachusetts): The MIT Press.
Schmohl, Tobias/Watanabe, Alice/Schelling, Kathrin (Hg.)(2023): Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung. Chancen und Grenzen des KI-gestützten Lernens und Lehrens, Bielefeld: transcript.
Shapiro, Alan N. (2024): Decoding Digital Culture With Science Fiction. Hyper-Modernism, Hyperreality, and Posthumanism, Bielefeld: transcript.
Staab, Philipp (2019): Digitaler Kapitalismus. Markt und Herrschaft in der Ökonomie der Unknappheit, Berlin: Suhrkamp.
Sorgner, Stefan Lorenz (2022): Philosophy of Posthuman Art, Basel: Schwabe.
Vogd, Werner/Harth Jonathan (2023): Das Bewusstsein der Maschinen – die Mechanik des Bewusstseins. Mit Gotthard Günther über die Zukunft menschlicher und künstlicher Intelligenz nachdenken, Weilerwist: Velbrück Wissenschaft.


Einreichung der Artikel

Bitte reichen Sie Ihre Beiträge auf unserer Homepage über das Redaktionssystem unter folgendem Link ein:

https://journals.univie.ac.at/index.php/mp/about/submissions

Umfang der Beiträge im Bereich Schwerpunkt: 20.000–45.000 Zeichen. Falls Ihr Beitrag ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen soll, reichen Sie ihn bitte bis zum 15. Februar 2025 ein. Beiträge ohne Peer-Review-Verfahren können bis zum 21. Februar 2025 eingereicht werden. Erscheinungstermin dieser Ausgabe ist der 21. März 2025.

Neben der thematischen Schwerpunktsetzung können Beiträge für alle Ressorts der MEDIENIMPULSE eingereicht werden. Beiträge, die ein Peer Review-Verfahren durchlaufen haben, werden durch einen eigenen Vermerk kenntlich gemacht.

Wir freuen uns auf Ihre Einreichungen und stehen selbstverständlich gerne für eventuelle Rückfragen zur Verfügung!

• Redaktionsschluss: 15. Februar 2025
• Erscheinungsdatum: 21. März 2025



ENGLISH VERSION

MEDIENIMPULSE Call 01/2025
Artificial Intelligence: Relations, Socialization, Learning Environments. Media education perspectives on current developments in the field of AI

Alessandro Barberi
Thomas Ballhausen
Florian Danhel
Klaus Himpsl-Gutermann
Katja Schirmer

Three-armed robots conduct orchestras, algorithms control the distribution of information tailored to specific needs, increasingly autonomous automation processes irreversibly transform human realities: artificial intelligence (AI) is not only a dominant factor in headlines, but has also inscribed itself at an astonishing speed into the most diverse sub-areas of global and planetary systems. In a society in which digitality has become a central aspect of self-composition and self-description, it is essential that technology is also questioned with regard to its social, educational and democratic-political effects. In view of the negotiations surrounding Industry 4.0 – e.g. comprehensive digitization – and Industry 5.0 – e.g. cooperation between humans and machines – it is particularly important from the perspective of media education not only to constructively and critically analyze current developments, but also to actively participate from their areas of interest and, above all, not to ignore the deep-historical dimension of the latest trends:

If the term artificial intelligence (AI) was already coined at the Dartmouth Conference (1956) – among others by Marvin Minsky and Claude Elwood Shannon – it is noteworthy and highly relevant from a contemporary historical perspective that not much has changed in terms of the fundamental socio-political issues, even in the face of virtual reality, augmented reality and ChatGPT. Almost 70 years later, the debate is still about the exact determination of the relationship between humans and machines, about the cybernetization and the progressive digitalization of the living, educational and working environment, and about the question of whether machines can develop consciousness, feelings or even intelligence.

With reference to the current debates on relations and networking, (medial) socialization and the design of concrete AI-based learning environments, the MEDIENIMPULSE with this focus take a look at specific topics that can be used to productively describe and critically negotiate current concerns and challenges in the field of education. In this context, it is important from both a pedagogical and (educational) scientific point of view that, when dealing with artificial intelligence, aspects of the means of knowledge, the working tool, but also the object of investigation, which is by no means to be classified as neutral, become blurred.

This is evident not least in the tension between the demonstrably increasing availability of devices and applications such as ChatGPT and the need for a competent, creative and, above all, ethical approach to these very offerings, which are also increasingly being used in teaching and learning contexts. Also in view of the very different interests in the education sector and in research and the not entirely harmless pressure from the specifications of proprietary systems (or the associated providers such as Google, Microsoft, Amazon, Facebook, etc.) for the freedom of research, teaching and education, there is an even greater need from a media education perspective for a commitment to guidelines that focus on principles such as responsibility, explainability, fairness, respect for human autonomy, sustainability and harm prevention.

With the call for the 01/2025 issue of MEDIENIMPULSE “Artificial Intelligence. Relations, Socialization, Learning Environments”, we invite you to discuss these and other issues and challenges in the relationship between media education and current developments in the field of AI. The following questions, among others, may be relevant:

  • What new forms of community are conceivable, specifically describable and also desirable from an (educational) policy perspective when AI is involved? Which social conditions offer real opportunities for improvement and which are more likely to cause conflict? How can questions of sustainability and linguistic differentiation (e.g. ‘global’ vs. ‘planetar’) be taken into account from a media education perspective? How can the human work factor be identified and negotiated in an educationally effective way in the design and further development of (generative) AI?

  • In what way is AI increasingly shaping the design of (digital) learning environments? Which productive references can be specifically described, for example on the basis of case studies, not least for such diverse areas as learning analytics, classroom management, knowledge management and task creation? How can the special position of chatbots for individual learning or needs-oriented support be better integrated into comprehensive teaching/learning contexts?

  • Which new competencies can be described or even anticipated from a media education perspective in view of changing (media) socialization processes? How can AI – in line with media criticism – be an option for promoting divergent thinking, sharpening critical faculties and making forms of teaching, learning and innovating more decentralized and democratic?

  • What role does creativity play in the new realities of society as a whole and in the day-to-day work of media education? How does AI affect forms of communication, for example; what possibilities and obstacles can be made more inclusive when developing concepts, strategies and approaches to problem solving? What forms of (creative) production, distribution and consumption can be described and constructively developed? How and in what way have the arts anticipated developments in the field of AI and negotiated them before they were actually implemented?

  • How can media education contribute to a critical discourse of questioning productivity, efficiency and optimization that is aware of current developments and challenges (e.g. principles of datafication, outsourcing, uncritically implemented resilience and the perpetuation of social asymmetries)? What forms of acquisition, use and safeguarding of an actually sustainable educational infrastructure are associated with this? Which (modular) structures would be necessary to develop a teaching/learning culture with reference to AI that actively promotes a culture (and corresponding formats) of experimentation, research and innovation?

  • How can media education capitalize on an appreciation of (media) ethics and responsible action with regard to AI and promote the design of innovative knowledge formats, particularly in view of an understanding of criticism that goes beyond ideology-driven debates, in a future-oriented and ethically reflective way? How can urgently needed media pedagogical connections to current discourses (e.g. posthumanism, digital humanism, affect, affordance) be formulated and advanced from an enlightened (media) ethical perspective?

  • How can media education contribute to a more concrete, practice-oriented description of responsibility and, not least, accountability of AI? How can critical aspects such as status (e.g. tool vs. agent) be described in a practical way here? Which existing models of cooperative learning and working environments can be developed and what role can impulses from other fields of knowledge play in this (e.g. agility, science and technology studies, knowledge-oriented project management)?

  • How can advanced media education, in view of its current concerns, also increasingly activate historical source material for itself in order to productively negotiate the ever-virulent issues of perception, consciousness and mediatization with direct reference to AI? How can historically relevant positions from media education, for example from philosophy (e.g. Walter Benjamin, Ludwig Wittgenstein), technology criticism (e.g. Günther Anders, Gotthard Günther) or literature (e.g. Margaret Cavendish, Bertha von Suttner), be critically (re-)contextualized and made intelligible for one’s own projects?

  • How can the dimensions of space and time that are relevant to media education be renegotiated from the perspective of AI? Which spaces of knowledge – from school to museum, from university to archive – can be made productive for current challenges and needs? Which new fields of application can be developed when space and time are understood as resources for non-disruptive forms of teaching, learning and mediation (e.g. creating free spaces in teaching concepts, research-led teaching, process-oriented research methods)?

The editors of this special issue are

Alessandro Barberi
Otto-von-Guericke-University Magdeburg / University of Vienna
alessandro.barberi@medienimpulse.at
alessandro.barberi@ovgu.de
alessandro.barberi@univie.ac.at

Thomas Ballhausen
University of Teacher Education Vienna
thomas.ballhausen@medienimpulse.at
t.ballhausen@gmail.com

Florian Danhel
University of Teacher Education Vienna
florian.danhel@medienimpulse.at
florian.danhel@phwien.ac.at

Klaus Himpsl-Gutermann
University of Teacher Education Vienna
klaus.himpsl-gutermann@medienimpulse.at
klaus.himpsl-gutermann@phwien.ac.at

Katja Schirmer
University of Teacher Education Vienna
katja.schirmer@phwien.ac.at


Selected bibliography

Baron, Naomi S. (2023): Who Wrote This? How AI and the Lure of Efficiency Threaten Human Writing, Stanford: Stanford University Press.
Bauer, Susanne/Heinemann, Torsten/Lemke Thomas (Hg.)(2020): Science and Technology Studies. Klassische Positionen und aktuelle Perspektiven. 2. Auflage, Berlin: Suhrkamp.
Beckers, Anna/Teubner, Gunther (2024): Digitale Aktanten, Hybride, Schwärme. Drei Haftungsregime für künstliche Intelligenz, Berlin: Suhrkamp.
Coeckelbergh, Mark (2020): AI Ethics, Cambridge (Massachusetts): The MIT Press.
Crawford, Kate (2021): Atlas of AI: Power, Politics and the Planetary Costs of Artificial Intelligence, New Haven (Connecticut): Yale University Press.
Dalkir, Kimiz (2011): Knowledge Management in Theory and Practice. Second Edition, Cambridge (Massachusetts): The MIT Press.
Easley, David/Kleinberg, Jon (2010): Networks, Crowds and Markets, Cambridge: Cambridge University Press.
Floridi, Luciano (2013): The Ethics of Information, Oxford: Oxford University Press
Heinrichs, Bert/Heinrichs, Jan-Hendrik/Rüther, Markus (2022): Künstliche Intelligenz, Berlin: De Gruyter.
Krämer, Sybille/Noller, Jörg (Hg.)(2024): Was ist digitale Philosophie? Phänomene, Formen und Methoden, Berlin: Brill.
Lämmel, Uwe/Cleve, Jürgen (2023): Künstliche Intelligenz. Wissensverarbeitung – Neuronale Netze, 6. aktualisierte Auflage, München: Hanser.
Miller, Arthur I. (2019): The Artist in the Machine. The World of AI-powered Creativity, Cambridge (Massachusetts): The MIT Press.
Schmohl, Tobias/Watanabe, Alice/Schelling, Kathrin (Hg.)(2023): Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung. Chancen und Grenzen des KI-gestützten Lernens und Lehrens, Bielefeld: transcript.
Shapiro, Alan N. (2024): Decoding Digital Culture With Science Fiction. Hyper-Modernism, Hyperreality, and Posthumanism, Bielefeld: transcript.
Staab, Philipp (2019): Digitaler Kapitalismus. Markt und Herrschaft in der Ökonomie der Unknappheit, Berlin: Suhrkamp.
Sorgner, Stefan Lorenz (2022): Philosophy of Posthuman Art, Basel: Schwabe.
Vogd, Werner/Harth Jonathan (2023): Das Bewusstsein der Maschinen – die Mechanik des Bewusstseins. Mit Gotthard Günther über die Zukunft menschlicher und künstlicher Intelligenz nachdenken, Weilerwist: Velbrück Wissenschaft.

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