Eisenmänner
Die Heavy-Metal-Subkultur der DDR
Schlagworte:
Mediengeschichte, Subkultur, Emotionsgeschichte, Heavy Metal, DDRAbstract
Als vermeintlich unpolitische Subkultur wurde Heavy Metal in der DDR bisher kaum beachtet. Auf Basis von Archivquellen, Szenepublikationen und Interviews kann aber gezeigt werden, dass diese popmusikalisch motivierte Szene – angetrieben von der Entwicklung der westlichen und globalen Medienlandschaft – in den späten 1980er zu einer beträchtlichen Größe heranwuchs, über 100 Bands hervorbrachte und sogar den Staatsfunk für sich vereinnahmen konnte. Die Abweichung von der marxistisch-leninistischen Staatsideologie und dem damit verbunden emotionalen Regime erfolgte dabei gerade nicht auf explizit politischer, sondern auf alltäglicher-ästhetisch und körperlicher Ebene, was sich insbesondere auf den vielen Konzerten zeigte. Der Blick auf die Heavy-Metal-Fans weist somit nicht nur auf die Ansprüche, die die Herrschaftspartei auch kurz vor ihrem Untergang noch über die Körper der DDR-Jugend erhob, sondern auch die fehlende Kraft zur Durchsetzung ihrer Ansprüche.
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