Bd. 28 Nr. 1 (2017): Krimtataren
Herausgeber*innen: Kerstin Susanne Jobst, Ulrich Hofmeister
Redaktion: Ursula Mindler-Steiner
Die Annexion der Halbinsel Krim durch Russland im Frühling 2014 lenkte die öffentliche Aufmerksamkeit zumindest für kurze Zeit auch auf das bewegte Schicksal der Krimtatarinnen und Krimtataren. Die Vorfahren dieser turksprachigen, muslimischen Bevölkerungsgruppe hatten im 15. Jahrhundert mit dem Khanat der Krim ein Herrschaftsgebilde geschaffen, das trotz seiner Abhängigkeit vom Osmanischen Reich ein bedeutender Bestandteil des frühneuzeitlichen Ost- und Ostmitteleuropas war. Doch unter russischer und später sowjetischer Herrschaft wurden die Krimtataren und Krimtatarinnen immer mehr zu Fremden im eigenen Land, bis Stalin schließlich 1944 die gesamte krimtatarische Bevölkerung von der Halbinsel deportieren ließ. Die beharrlichen Bemühungen um eine Rückkehr wurden erst seit der Perestroika teilweise von Erfolg gekrönt. Die jüngsten Ereignisse stellen diese Entwicklungen allerdings wieder in Frage.
Diese Ausgabe der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften widmet sich der krimtatarischen Geschichte vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Sie soll dazu beitragen, die un unterschiedliche Disziplinen, Sprachräume und Wissenschaftskulturen aufgespaltene Forschung zur krimtatarischen Geschichte zusammenzubringen und darüber hinaus interessierte Kolleginnen und Kollegen sowie Fachfremden einen Einblick in aktuelle Forschungen zu krimtatarischen Themen zu geben.
Diese Ausgabe ist ursprünglich 2017 als Print-Version im StudienVerlag erschienen. Buchgestaltung nach Entwürfen von himmel. Studio für Design und Kommunikation, Satz: Marianne Oppel, Umschlag: StudienVerlag/Karin Berner.