Keine News und dann?
Junge Erwachsene zwischen News Deprivation und Informationsorientierung
Schlagworte:
Nachrichtennutzung, Informationsorientierung, junge Zielgruppen, News-Avoidance, News-Deprivation, Mediennutzung, Media-Use-LabAbstract
Wie zahlreiche Studien zur journalistischen Nachrichtennutzung von jungen Menschen zeigen, hat sich die Art und Weise des Zugangs zu solchen Inhalten im Umfeld von digitalen Plattformen stark verändert. Oft fokussieren sich entsprechende Studien primär darauf, diese Veränderungen in der Nutzung klassischer Nachrichtenformate zu beschreiben. In der Regel bleibt dabei jedoch unklar, welche Inhalte und Informationen aus Sicht der jungen Nutzer:innen in ihren Alltagspraktiken als News gewertet werden, wie sie mit entsprechenden Inhalten umgehen und welche Erwartungen sie an diese haben. Diesem Forschungsdesiderat nimmt sich die vorliegende Studie an und untersucht, anhand qualitativ erhobener Daten im Rahmen eines Media Use Lab, in dem vierzig junge Erwachsene im Alter zwischen 19 und 32 Jahren bei ihrer Mediennutzung beobachtet sowie interviewt wurden, welche Praktiken, Handlungen und damit verbundene Sinnbezüge für junge Menschen im Umgang mit News von Bedeutung sind. Die Resultate zeigen, dass klassische Nachrichtenangebote bei den interviewten jungen Menschen zwar eher eine untergeordnete Rolle in ihrer tatsächlichen Mediennutzung spielen, sie deren Nutzung jedoch als grundsätzlich wichtig erachten und sehr genaue Gründe für eine Nicht-Nutzung von News nennen können. Gleichzeitig interessieren und beschäftigen sie sich mit Themen, die einen Bezug zu ihrer Lebenswelt aufweisen. Junge Mediennutzer:innen scheinen deshalb zwar tatsächlich “news depriviert”, jedoch informationsorientiert zu sein.
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