Rezension: "Schwarze Spiegel" von Arno Schmidt und Mahler
DOI:
https://doi.org/10.21243/mi-03-22-01Abstract
Der österreichische Künstler Mahler stellt sich mit seinen eigenwilligen, überaus gelungenen Adaptionen literarischer Werke (z.B. Thomas Bernhard, Robert Musil, Marcel Proust) in eine innerhalb des Mediums Comic lange historische Tradition, gleichzeitig gelingt es ihm in diesen Arbeiten die Spezifika seiner erzählerischen und zeichnerischen Erzählweise zu erhalten. Neustes Beispiel aus dieser Reihe von Veröffentlichungen ist die Bearbeitung der Erzählung Schwarze Spiegel (1951) des deutschen Autors Arno Schmidt (1914-1979), in dessen umfangreichen Werk apokalyptische Settings vielfach nachweisbar sind. Die Wahl von Schwarze Spiegel – ein Text, der ja auch in kommentierten Lesefassungen für den Einsatz im Unterricht vorliegt – erweist sich für Mahlers Herangehensweise dabei als besonders glücklich: Schmidts grimmige, aber nicht humorlose Vorlage geht formal wie auch inhaltlich ideal mit Mahlers vorsätzlich reduziertem Stil zusammen. Die vorliegende Adaption erlaubt somit nicht nur eine Begegnung mit Mahlers kondensierter künstlerischer Herangehensweise, sondern auch eine Wiederbegegnung mit einem Text Arno Schmidts, der ja längst als Klassiker der deutschsprachigen Literatur gelten muss.
Literaturhinweise
Verlag: Suhrkamp Verlag
Erscheinungsort: Berlin
Erscheinungsjahr: 2021
ISBN: 978-3-518-22528-8
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