„Das Wort hat die Frau Bundeskanzlerin“ – Ist die Medialisierung der Politik in Regierungserklärungen messbar?
Chancen und Grenzen der automatisierten Inhaltsanalyse von politischer Kommunikation am Beispiel von Regierungserklärungen deutscher Bundeskanzler*innen von 1949 bis 2021
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Die Medialisierung der Politik ist ein bedeutendes Forschungsfeld der Kommunikationswissenschaft. Das Prozessuale des Begri!s wird jedoch bislang in der Forschung wenig adressiert, auch weil sich der empirische Nachweis von Medialisierung im Zeitverlauf sehr anspruchsvoll gestaltet. Der vorliegende Beitrag lenkt den Blick auf die höchste Regierungsebene, die bislang nicht im Zentrum von Studien zur Medialisierung der Politik stand, aber international durch Personen wie Putin, Trump oder Erdogan deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Der empirische Zugang erfolgt mittels einer automatisierten Inhaltsanalyse von Regierungserklärungen der bundesdeutschen Kanzler und der Kanzlerin von 1949 bis 2021. Durch dieses distant reading können Strukturen in den Regierungserklärungen der vergangenen 73 Jahre o!engelegt werden, ebenso aber auch die Schwächen einer rein quantitativen
Messung von Medialisierung. Denn den Möglichkeiten der quantitativen Erhebung stehen Grenzen der Interpretation gegenüber. Auf der Basis einer historischen Kontextualisierung der „Medienkanzler*innen“ wird eine zukünftige Erweiterung des distant reading der automatisierten Inhaltsanalyse um ein intensives close reading der Reden vorgeschlagen.
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