Schreiben im Sprachmarkt

Ein Essay zur Funktion von Schreibberatungen als Bildungsinvestition

Autor/innen

  • Katrin Miglar Schreibzentrum der FHWien der WKW

DOI:

https://doi.org/10.21243/mi-04-22-11

Schlagworte:

Hochschulen, Schreib- & Leseeinrichtungen, Schreibberatungen, Pierre Bourdieu, Sprachmarkt, kulturelles Kapital, Habitus & Schreiben

Abstract

In diesem Essay wird das Schreiben von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten nach Pierre Bourdieu im Kontext eines Sprachmarktes gedeutet. Ziel dieser Textproduktion ist es, einen Bildungsabschluss zu erwerben und langfristig (kulturelles) Kapitel zu generieren. Doch, was bedeutet das für Mitarbeitende und/oder Peer-Tutor:innen an Lese- und Schreibeinrichtungen, die Studierende in Form von Schreibberatungen begleiten? Sind Schreibberatungen eine Bildungsinvestition? Anhand von Bourdieus Theorien erfolgt eine Reflexion des Berufs-, Aufgaben- und Tätigkeitsprofils von Schreibberatenden. Der Essay schließt mit der Conclusio, dass Schreibberatungen den Hochschulen, die nach Marktlogiken funktionieren, eine soziale und humanistische Komponente zurückgeben, dabei aber den Mechanismen des Sprachmarktes genauso verhaftet bleiben.

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Veröffentlicht

2022-12-21

Zitationsvorschlag

Miglar, K. (2022). Schreiben im Sprachmarkt: Ein Essay zur Funktion von Schreibberatungen als Bildungsinvestition. Medienimpulse, 60(4), 25 Seiten. https://doi.org/10.21243/mi-04-22-11

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