Hervorbringung von Medienkonstellationen statt Nutzung didaktischer Werkzeuge. Versuch einer medienkulturwissenschaftlichen Didaktik der Bildungsmedien am Beispiel von Videokonferenzen als Unterrichtsform

Autor/innen

  • Andreas Weich

DOI:

https://doi.org/10.21243/mi-02-20-20

Schlagworte:

Medienkonstellation, Didaktik, Postdigital, Medienwissenschaft

Abstract

Seit Beginn der Corona-Krise sind vielfältige Transformationen medienkultureller Praktiken zu beobachten. Eine medienkulturwissenschaftliche Reflexion dieser Prozesse eröffnet in der Bildungspraxis hilfreiche Perspektiven. Denn die Herausforderungen bei der gegenwärtig erforderlichen Gestaltung von Alternativen zum Präsenzunterricht werden meist auf die Wahl didaktischer ‚Werkzeuge‘ und das Design didaktischer Szenarien beschränkt, obwohl es – so die These des Beitrags – in erster Linie um die voraussetzungsreiche und nur bedingt kontrollierbare Hervorbringung neuer Medienkonstellationen geht. Im Beitrag wird das Medienkonstellationsmodell als Heuristik zur Medienanalyse skizziert und anschließend aufgezeigt, welche Perspektiven der Medienreflexion es eröffnet und wie sie mit bestehenden mediendidaktischen Ansätzen verknüpft werden können. Darauf aufbauend wird versucht, eine medienkulturwissenschaftliche Didaktik zu konturieren und auf Videokonferenzen als Unterrichtsform anzuwenden.

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Veröffentlicht

2020-06-21

Zitationsvorschlag

Weich, A. (2020). Hervorbringung von Medienkonstellationen statt Nutzung didaktischer Werkzeuge. Versuch einer medienkulturwissenschaftlichen Didaktik der Bildungsmedien am Beispiel von Videokonferenzen als Unterrichtsform. Medienimpulse, 58(02), 32 Seiten. https://doi.org/10.21243/mi-02-20-20